Der Eishockey-Traum von Gold ist ausgeträumt. In einem an Dramatik kaum zu überbietenden Halbfinale musste sich Deutschland gestern der Schweiz im Penaltyschießen geschlagen geben. Nach regulärer Spielzeit und Verlängerung stand es 1:1, im Shootout hatten dann die Eidgenossen mit 2:0 das bessere Ende für sich.
Was für ein Krimi auf dem Eis in Prag! Beide Teams schenkten sich nichts, kämpften um jeden Zentimeter. Die Schweizer gingen im ersten Drittel in Führung, doch Deutschland schlug zurück. Marc Michaelis erzielte den verdienten Ausgleich und hielt die deutsche Hoffnung am Leben. Was folgte, war ein Nervenspiel der Extraklasse.
„Die Enttäuschung ist riesengroß. Wir waren so nah dran», meinte Bundestrainer Harold Kreis nach dem Spiel. Besonders bitter: Im Penaltyschießen fanden die DEB-Cracks kein Mittel gegen den überragenden Schweizer Torhüter Leonardo Genoni. Während Deutschland alle Versuche vergab, trafen Andres Ambühl und Sven Andrighetto für die Schweiz.
Die Statistik spricht für sich: 34 Torschüsse hatte das deutsche Team, die Schweiz kam auf 32. Ein ausgeglichenes Spiel auf höchstem Niveau, das letztlich durch Nuancen entschieden wurde. Nun bleibt dem deutschen Team noch das Spiel um Bronze gegen Tschechien, die überraschend gegen Schweden verloren.
Die Silbermedaille von 2018 bleibt damit die beste WM-Platzierung der deutschen Eishockey-Geschichte. Doch die Entwicklung der letzten Jahre zeigt: Deutschland gehört zur absoluten Weltspitze. Ein Trost, der den Schmerz dieser bitteren Niederlage erst in den kommenden Tagen lindern wird.