Die Preiserhöhung des Deutschlandtickets ist beschlossene Sache. Ab dem 1. Mai kostet das Ticket statt 49 Euro künftig 58,50 Euro monatlich – ein Plus von fast 20 Prozent. Dennoch bleibt es laut Verkehrsministerium eine «spürbare Entlastung» für Millionen Pendler. In einer Studie des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen gaben 60 Prozent der Nutzer an, durch das Ticket Geld zu sparen.
Trotz der Kritik von Sozialverbänden verteidigt die FDP als treibende Kraft die Preisanpassung. «Wir haben von Anfang an vor einer dauerhaften Subventionierung gewarnt», sagt der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Bernd Reuther. Der Bund stellt auch 2024 wie im Vorjahr 1,5 Milliarden Euro bereit, die Länder steuern den gleichen Betrag bei.
Als ich vergangene Woche in München mit Pendlern sprach, waren die Reaktionen gemischt. Eine Bankangestellte erklärte mir: «Auch für 58,50 Euro bleibt es günstiger als mein altes Monatsticket, das über 100 Euro kostete.» Andere äußerten Befürchtungen, dass der Preis künftig weiter steigen könnte.
Interessant: Obwohl sich das Ticket für einige Nutzergruppen weniger lohnt, liegt sein Wert für viele Vielfahrer über dem neuen Preis. Nach Berechnungen des Verkehrsclub Deutschland entspricht es in manchen Regionen Einzeltickets im Wert von über 80 Euro. Die Preiserhöhung dürfte dennoch die gesellschaftliche Debatte über bezahlbare Mobilität neu entfachen.