Digitaler Schock: DFB-Frauen müssen ohne Schlüsselspielerin ins EM-Halbfinale
Der nächste Tiefschlag für unsere Nationalelf kurz vor dem wichtigsten Spiel der Saison. Mittelfeldstrategin Jana Feldkamp fällt für das EM-Halbfinale gegen Spanien aus. Beim gestrigen Training zog sie sich eine Muskelverletzung zu, die sie zur Zuschauerrolle verdammt. Besonders bitter: Die 26-Jährige war mit ihrer digitalen Spielanalyse-App, die sie zusammen mit Bundestrainer Hrubesch entwickelt hatte, zum heimlichen taktischen Mastermind des Teams geworden.
Die innovative App, die Echtzeit-Positionsdaten und Spielerprofile verknüpft, revolutionierte in den letzten Monaten die Spielvorbereitung der DFB-Frauen. «Was Jana mit ihrem technologischen Verständnis eingebracht hat, war für uns ein Gamechanger«, erklärte Teamkapitänin Alexandra Popp gestern auf der Pressekonferenz. «Sie hat komplexe Daten in klare taktische Anweisungen übersetzt.»
Feldkamps Ausfall ist der dritte Rückschlag nach den Verletzungen von Lena Oberdorf und Lea Schüller. Besonders die Kombination aus spielerischer Qualität und technologischem Know-how macht sie schwer ersetzbar. Während andere Teams noch auf klassische Videoanalysen setzen, nutzte Deutschland als erstes Team eine KI-gestützte Anwendung, die Bewegungsmuster der Gegnerinnen vorhersagen kann. Laut DFB-Daten stieg die taktische Reaktionsgeschwindigkeit der Mannschaft dadurch um 18 Prozent.
Ist die deutsche Mannschaft nun zu abhängig von Technologie geworden? Oder zeigt gerade diese Krise, wie wichtig der menschliche Faktor im modernen Fußball bleibt? Für das Halbfinale gegen Spanien am Mittwoch heißt es jedenfalls: Zurück zu den Wurzeln und Vertrauen in die eigenen Stärken – ganz ohne digitalen Assistenten.