Die Fußballwelt staunt nicht schlecht: Julian Nagelsmann hat bei seiner jüngsten DFB-Kader-Nominierung für die anstehende Nations-League-Kampagne mehrere Überraschungen parat. Der Bundestrainer setzt verstärkt auf junge Talente und hat gleich drei Neulinge in den 23-köpfigen Kader berufen. Besonders überraschend: Der erst 19-jährige Mittelfeldspieler Paul Wagner vom SC Freiburg erhält seine erste Einladung zur A-Nationalmannschaft.
«Wir wollen frischen Wind und müssen auch an die Zukunft denken», erklärte Nagelsmann auf der Pressekonferenz in Frankfurt. «Paul hat in der Bundesliga beeindruckende Leistungen gezeigt und bringt eine Dynamik mit, die wir im zentralen Mittelfeld gut gebrauchen können.» Neben Wagner dürfen sich auch der Leipziger Außenverteidiger Tim Richter und Leverkusens Offensivtalent Marko Jovanović Hoffnungen auf ihr Debüt im DFB-Trikot machen.
Die etablierten Kräfte bleiben weitgehend an Bord. Kapitän Joshua Kimmich führt das Team an, auch die EM-Helden Jamal Musiala und Florian Wirtz sind dabei. Für Aufsehen sorgt dagegen die erneute Nicht-Berücksichtigung von Dortmunds Marco Reus, der nach seinem Comeback im BVB-Trikot wieder auf eine Nominierung gehofft hatte. «Marco ist ein fantastischer Spieler, aber wir haben uns für andere Optionen entschieden», kommentierte Nagelsmann knapp.
BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl zeigte sich verwundert: «Marco hat seit seinem Comeback gezeigt, dass er nach wie vor zu den besten deutschen Spielern zählt. Diese Entscheidung können wir nur bedingt nachvollziehen.»
Im Tor setzt Nagelsmann weiterhin auf Manuel Neuer, der trotz seiner 39 Jahre noch keine Ermüdungserscheinungen zeigt. Die Testspiele gegen die Niederlande und Italien werden zeigen, ob der neue Mix aus Jung und Alt funktioniert. Spannend wird vor allem, wie sich die Neulinge auf internationalem Parkett präsentieren werden – und ob Nagelsmanns mutige Personalentscheidungen den erhofften Erfolg bringen.