Die Überraschung ist perfekt: Bundestrainer Julian Nagelsmann hat heute seinen Kader für die anstehenden WM-Qualifikationsspiele vorgestellt – und sorgt dabei für frischen Wind. Gleich drei Debütanten dürfen sich Hoffnungen auf ihre ersten Einsätze im DFB-Trikot machen. Ein klares Signal, dass nach der enttäuschenden EM im eigenen Land nun neue Impulse gesetzt werden sollen.
Die Neulinge im Kader sind Jamie Leweling vom VfB Stuttgart, der mit seinem Tempo und seiner Torgefährlichkeit zuletzt immer wieder überzeugte, Rocco Reitz von Borussia Mönchengladbach, der im zentralen Mittelfeld für kreative Momente sorgt, sowie der erst 19-jährige Karim Adeyemi vom BVB, der nach starken Leistungen in der Bundesliga endlich seine Chance bekommt. «Wir brauchen frische Energie und neue Ideen«, erklärte Nagelsmann bei der Pressekonferenz. «Diese jungen Spieler haben sich ihre Nominierung durch konstant gute Leistungen verdient.»
Gleichzeitig kehren einige etablierte Kräfte zurück ins Team. Joshua Kimmich übernimmt wieder die Kapitänsbinde, nachdem er die letzten Spiele verletzungsbedingt verpasst hatte. Auch Leroy Sané ist nach seiner Rotsperre wieder dabei. Überraschend fehlen dagegen Leon Goretzka und Serge Gnabry, die zuletzt beim FC Bayern nicht überzeugen konnten. «Bei der Nominierung zählt für mich nur die aktuelle Form«, betonte Nagelsmann. «Namen und Vergangenheit spielen keine Rolle.»
Der deutsche Fußball steht am Scheideweg. Die kommenden Qualifikationsspiele gegen die Niederlande und Ungarn werden zeigen, ob der mutige Kurs des Bundestrainers aufgeht. Die Integration junger Talente ist ein riskanter, aber notwendiger Schritt, um die DFB-Elf für die Zukunft aufzustellen. Nagelsmann scheint bereit, dieses Risiko einzugehen. Denn eines ist klar: Mit den alten Rezepten lässt sich kein neuer Erfolg kochen.