Die Fußballwelt hat am Wochenende mal wieder bewiesen, dass der Pokal seine eigenen Gesetze hat. Der Bundesligist 1. FC Köln ist sensationell gegen den Zweitligisten SC Sand im Achtelfinale des DFB-Pokals der Frauen ausgeschieden. Mit einem knappen 1:0 sorgten die Underdog-Damen für eine der größten Überraschungen der laufenden Pokalsaison.
In einer Partie, die von Anfang an von enormer Intensität geprägt war, zeigte der SC Sand einen beeindruckenden Kampfgeist. Die entscheidende Szene ereignete sich in der 71. Minute, als Selina Vobian den Ball im Kölner Netz unterbrachte und das Stadion zum Beben brachte. Die Effzeh-Frauen, die als klarer Favorit ins Spiel gegangen waren, rannten danach vergeblich an.
«Wir haben heute gesehen, was mit Leidenschaft und taktischer Disziplin möglich ist», erklärte Sand-Trainerin Celia Šašić nach dem Spiel. «Meine Spielerinnen haben den Plan perfekt umgesetzt und sich diesen Sieg absolut verdient.» Die Statistik sprach zwar für die Kölnerinnen, die mehr Ballbesitz und Torschüsse verzeichneten, aber die clevere Defensivstrategie der Zweitligistinnen ließ die Bundesliga-Offensive verzweifeln.
Für den 1. FC Köln ist diese Niederlage ein herber Rückschlag. Trainer Daniel Meyer wirkte nach dem Abpfiff sichtlich enttäuscht: «Wir haben heute zu viele Chancen liegengelassen und in den entscheidenden Momenten nicht konzentriert genug agiert.» Besonders bitter: Der Pokal galt als realistische Titelchance für die Kölnerinnen, die in der Liga eher im Mittelfeld rangieren.
Der SC Sand darf nun vom Viertelfinale träumen und hat bewiesen, dass im Pokalwettbewerb manchmal nicht die größeren Namen, sondern der größere Wille entscheidet. Für die Fußballfans ist diese Überraschung genau das, was den Pokalwettbewerb so besonders macht – wenn David gegen Goliath gewinnt und ein kleiner Verein plötzlich ganz groß rauskommt.