Die Alte Försterei wird zum digitalen Hotspot: Beim gestrigen DFB-Pokal-Achtelfinale zwischen Union Berlin und Bayern München erlebten die 22.012 Zuschauer nicht nur ein packendes 2:1 für die Eisernen, sondern auch den Testlauf einer revolutionären Fan-Technologie. «SmartStadium» heißt das System, das erstmals in Deutschland zum Einsatz kam und Zuschauererlebnis und Sicherheitskonzepte gleichermaßen transformieren könnte.
Die von Union-Coach Fischer als «außergewöhnlich» bezeichnete Atmosphäre wurde durch eine spezielle Augmented-Reality-App verstärkt, die Echtzeit-Spielstatistiken, taktische Analysen und sogar die Laufwege einzelner Spieler auf dem Smartphone der Fans visualisierte. «Wir wollen das Stadionerlebnis nicht ersetzen, sondern ergänzen», erklärt Dr. Martina Weber vom Entwicklerteam. Rund 8.700 Zuschauer nutzten die Technologie während des Spiels – beeindruckende 39,5 Prozent der Anwesenden.
Während Christopher Trimmel mit seinem Freistoßtor in der 78. Minute für die Entscheidung sorgte, zeigte sich im Hintergrund, wie Technologie und Tradition im Fußball koexistieren können. Der FC Bayern setzte während des Spiels auf ein KI-gestütztes Analyse-Tool, das laut Co-Trainer Wagner «entscheidende taktische Anpassungen in Echtzeit» ermöglichte – was den Münchnern trotz des frühen Führungstreffers durch Kane diesmal aber nicht zum Sieg verhalf.
Die Reaktionen der Fans fielen gemischt aus. «Ich will einfach Fußball schauen, nicht auf mein Handy starren», kommentierte Union-Fan Michael Krueger (53), während die 23-jährige Studentin Lena Hoffmann begeistert war: «Endlich verstehe ich die taktischen Finessen, die mein Vater immer erklären will.»
Die Balance zwischen digitalem Fortschritt und authentischem Stadionerlebnis bleibt die große Herausforderung. Union-Präsident Zingler betonte nach dem Spiel: «Wir müssen das, was unsere Vereinsidentität ausmacht, bewahren. Aber wer stehen bleibt, fällt zurück.» Ob diese digitale Evolution den Fußball bereichert oder seine Seele verändert – gestern in Köpenick konnte man einen faszinierenden Blick in die Zukunft des Stadionerlebnisses werfen. Und am Ende des Tages war es dann doch ein ganz klassischer Freistoß, der die Entscheidung brachte.