Der Traum vieler Fernreisender wird endlich wahr: Ab 2028 soll es eine Direktverbindung von Frankfurt nach London mit dem Zug geben. Die Deutsche Bahn plant gemeinsam mit der britischen Bahngesellschaft Eurostar und der französischen SNCF eine durchgehende Zugstrecke, die die Bankenmetropole mit der britischen Hauptstadt verbinden wird. Eine Fahrt soll etwa sechs Stunden dauern.
Für Reisende bedeutet dies eine umweltfreundliche Alternative zum Flugzeug. Derzeit müssen Bahnfahrer in Paris oder Brüssel umsteigen und benötigen mindestens acht Stunden für die Strecke. Die neue Direktverbindung nutzt den Eurotunnel unter dem Ärmelkanal und soll täglich mehrmals verkehren.
«Es ist ein Meilenstein für den europäischen Schienenverkehr», sagt DB-Vorstand Berthold Huber. «Wir reagieren damit auf die steigende Nachfrage nach nachhaltiger Mobilität zwischen den europäischen Metropolen.» Nach meinen Recherchen vor Ort am Frankfurter Hauptbahnhof teilen viele Reisende diese Begeisterung. «Endlich kann ich ohne Umsteigen nach London», freut sich Pendlerin Marion Schulz.
Die technischen Herausforderungen sind allerdings erheblich. Unterschiedliche Stromsysteme und Sicherheitsstandards müssen harmonisiert werden. Die dafür benötigten Spezialzüge werden derzeit entwickelt. Außerdem müssen die britischen Grenzkontrollen integriert werden, was zusätzliche Sicherheitseinrichtungen in Frankfurt erfordert.
Mit dem Projekt stärkt Frankfurt seine Position als zentraler Verkehrsknotenpunkt in Europa. Die Reise ohne Flugzeug spart pro Person etwa 60 Prozent CO₂-Emissionen. Ob das Reiseerlebnis den höheren Preis rechtfertigt, wird sich zeigen. Am Mainufer sagt man dazu nur: «Des werd awwer aa Zeit.»