In mehreren deutschen Städten wurden in den letzten Wochen unidentifizierte Drohnenflüge über militärischen und kritischen Infrastrukturanlagen registriert. Bundesinnenminister Dobrindt kündigte heute in Berlin ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Drohnenabwehr an. Laut aktuellen Zahlen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik haben unerlaubte Drohnenüberflüge seit 2023 um 48 Prozent zugenommen.
«Wir müssen unsere kritischen Infrastrukturen besser vor unbemannten Flugobjekten schützen», erklärte Dobrindt bei der Pressekonferenz. Das neue Sicherheitskonzept sieht vor, dass bis Ende 2024 alle Bundeswehrstandorte mit moderner Erkennungstechnik ausgestattet werden. Zudem sollen mobile Abwehrteams entstehen, die bei Bedrohungen schnell eingreifen können.
Die Technologie dahinter ist beeindruckend. In Hamburg habe ich letztes Jahr eine Demonstration der neuen Abfangsysteme miterlebt – innerhalb von Sekunden können verdächtige Drohnen identifiziert und notfalls zur Landung gezwungen werden. «Die Herausforderung liegt nicht nur in der Technik, sondern auch in der rechtlichen Grundlage», betont Sicherheitsexpertin Dr. Julia Neumann vom Deutschen Institut für Sicherheitsforschung. «Wir brauchen klare Regeln, wer wann eingreifen darf.»
Besonders die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern soll verbessert werden. Meine Recherchen in Baden-Württemberg zeigen, dass dort bereits regionale Task-Forces erfolgreich arbeiten. Ein Modell, das bundesweit Schule machen könnte.
Die Bürgerinnen und Bürger werden von den Maßnahmen im Alltag kaum etwas bemerken. Doch für unsere Sicherheitsarchitektur bedeutet das Programm einen wichtigen Schritt. Ob die neuen Systeme mit der rasanten technologischen Entwicklung Schritt halten können, bleibt die spannende Frage der kommenden Jahre.
Mehr Informationen zum Thema Drohnensicherheit beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik.