Freibad-Besucher in Dortmund erleben derzeit eine unliebsame Überraschung nach dem Schwimmvergnügen. An heißen Sommertagen sind die Parkplätze vor dem Freibad Stockheide regelmäßig überfüllt. Viele Badegäste weichen dann auf die nahe gelegene Aplerbecker Straße aus. Dort drohen jedoch saftige Bußgelder von bis zu 55 Euro – und das, obwohl die Straße zuvor jahrelang als Parkmöglichkeit genutzt wurde.
«Es war ein Schock, als ich nach einem entspannten Tag im Freibad diesen gelben Zettel an meiner Windschutzscheibe fand», erzählt Sarah M., eine regelmäßige Besucherin des Freibads Stockheide. Seit dem Frühjahr 2023 gilt an der Aplerbecker Straße ein absolutes Halteverbot. Die Stadt Dortmund begründet diese Maßnahme mit Sicherheitsbedenken: Rettungsfahrzeuge könnten bei beidseitig parkenden Autos nicht mehr durchkommen.
Das Ordnungsamt kontrolliert besonders an Wochenenden und an heißen Tagen verstärkt. «Die Situation ist für uns unbefriedigend», erklärt Freibadleiter Thomas Weber. «Wir haben nur 120 Parkplätze, aber an Spitzentagen kommen über 3000 Besucher.»
Alternative Parkmöglichkeiten sind rar. Die nächsten regulären Parkplätze liegen fast einen Kilometer entfernt. Für Familien mit kleinen Kindern, Badetaschen und Kühlboxen ist das kaum zumutbar, wie ich bei meinem Besuch vor Ort feststellen konnte. Viele Stammgäste fühlen sich im Stich gelassen.
Die Stadt prüft nun, ob auf einer nahen Grünfläche temporäre Ausweichparkplätze eingerichtet werden können. Doch bis dahin gilt: Wer seinen Badeausflug ohne teures Nachspiel genießen will, sollte früh kommen oder auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen. Der Bus hält immerhin direkt vor dem Eingang.