Die Innenstadt von Dortmund wurde am vergangenen Wochenende erneut Schauplatz eines erschreckenden Gewaltverbrechens. Drei junge Männer griffen einen 27-Jährigen an, der anschließend mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Laut Polizei Dortmund ereignete sich der Vorfall in der Nacht zu Sonntag gegen 3:45 Uhr an der Ecke Brückstraße/Schwanenwall.
Der Angriff wirft ein Schlaglicht auf die zunehmenden Gewaltdelikte in deutschen Innenstädten. Nach intensiven Ermittlungen stellten sich zwei Tatverdächtige gestern der Polizei. «Die beiden Männer im Alter von 18 und 21 Jahren erschienen in Begleitung ihrer Anwälte auf der Wache», erklärte Staatsanwalt Henner Kruse. Der dritte Tatverdächtige wird noch gesucht.
Die Hintergründe bleiben unklar. Zeugen berichteten von einem zunächst verbalen Streit, der plötzlich eskalierte. Das Opfer erlitt mehrere Stichverletzungen im Oberkörper. «Die Täter flohen zunächst in unterschiedliche Richtungen», so ein Polizeisprecher.
Als ich vor fünf Jahren über die Sicherheitslage in der Dortmunder Brückstraße berichtete, war die Situation bereits angespannt. Anwohner klagten über zunehmende nächtliche Auseinandersetzungen. Die Stadt hatte daraufhin das Sicherheitskonzept verstärkt – offenbar mit begrenztem Erfolg.
Die Polizei wertet nun Überwachungsvideos aus und sucht weiter nach dem dritten Tatverdächtigen. Der Zustand des Opfers hat sich inzwischen stabilisiert. Dortmunds Oberbürgermeister Thomas Westphal fordert mehr Präsenz in der Innenstadt: «Jeder Mensch muss sich in unserer Stadt sicher fühlen können – zu jeder Tageszeit.»
Die Frage bleibt: Wie können wir unsere Innenstädte wieder zu sicheren Orten machen? Vielleicht braucht es mehr als nur Kameras und Streifen. Womöglich müssen wir uns als Gesellschaft ehrlich fragen, warum solche Gewaltausbrüche immer häufiger vorkommen.