In der Wintersaison zeigen die Dortmunder Südbadvereine, dass Solidarität nicht nur am Beckenrand zählt. Seit dem 1. November haben mehrere Schwimmvereine ihre Kräfte gebündelt, um die Benefizaktion «Herzenssache» zu unterstützen. Bis Ende Dezember sammeln sie Spenden für Kinder in Not. Allein in Dortmund leben etwa 30.000 Kinder in Familien, die auf staatliche Unterstützung angewiesen sind.
Die Aktion wurde von der SG Dortmund initiiert und schnell schlossen sich weitere Vereine an. «Schwimmen verbindet Menschen – diese Verbindung wollen wir nutzen, um über den Sport hinaus Gutes zu tun», erklärt Thomas Weber, Vorsitzender der SG Dortmund. Bei jedem Training und Wettkampf im Südbad steht nun eine Spendenbox bereit.
Was besonders bewegt: Auch die Kinder und Jugendlichen selbst bringen sich ein. Die elfjährige Schwimmerin Lena brachte ihre selbstgebackenen Kekse zum Verkauf mit. «Ich finde es toll, dass ich anderen Kindern helfen kann», sagte sie mir nach ihrem Training.
Die gesammelten Gelder fließen direkt in lokale Kinderprojekte wie die Dortmunder Suppenküche und ein Bildungsprojekt für benachteiligte Kinder. Besonders in der aktuellen Zeit, wo viele Familien unter steigenden Lebenshaltungskosten leiden, kommt die Initiative zur rechten Zeit.
Das beeindruckende Engagement erinnert mich an meine Anfänge als Lokalreporterin in Baden-Württemberg, wo ich ähnliche Gemeinschaftsaktionen begleitet habe. Was in Dortmund gerade passiert, zeigt, dass Sportvereine weit mehr sind als nur Trainingsstätten – sie sind soziale Ankerpunkte.
Die Aktion könnte Schule machen. Andere Sportvereine in der Region haben bereits Interesse signalisiert, ähnliche Initiativen zu starten. Am Ende bleibt die Frage: Wenn Sportvereine so viel gesellschaftliche Verantwortung übernehmen – wäre es nicht an der Zeit, sie auch strukturell besser zu fördern?