In Dortmund-Brackel ermittelt die Polizei nach einem tödlichen Wohnungsbrand wegen Mordverdachts. Eine 45-jährige Frau kam bei dem Feuer am Mittwochabend in einem Mehrfamilienhaus ums Leben. Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler wurde die Couch in der Wohnung vorsätzlich in Brand gesetzt, während das Opfer schlief.
Die Flammen griffen rasch auf die gesamte Wohnung über. Trotz schnellen Eintreffens der Feuerwehr kam für die Bewohnerin jede Hilfe zu spät. «Die Spurenlage deutet klar auf Brandstiftung hin», erklärt Oberstaatsanwalt Carsten Dombert. Eine Mordkommission wurde eingerichtet, die unter Hochdruck arbeitet.
Die Nachbarn im Haus konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Eine 68-jährige Anwohnerin berichtet erschüttert: «Wir hörten plötzlich Schreie und rochen Rauch. Alles ging so schnell.» Die Hilfsbereitschaft im Viertel ist groß. Spontan wurden Unterkünfte für betroffene Bewohner organisiert, deren Wohnungen vorübergehend unbewohnbar sind.
Nachdem ich ähnliche Fälle in meiner Berichterstattung verfolgt habe, beobachte ich immer wieder, wie solche Ereignisse eine Gemeinschaft verändern. Die Verunsicherung ist greifbar, aber gleichzeitig rücken die Menschen zusammen.
Die Polizei bittet Zeugen, die am Mittwochabend zwischen 21 und 23 Uhr verdächtige Beobachtungen gemacht haben, sich zu melden. Während die Ermittlungen weitergehen, bleibt die bange Frage im Raum: War das Opfer gezielt ausgewählt worden? In den kommenden Tagen werden die Beamten Angehörige und das Umfeld der Verstorbenen intensiv befragen.