Die Sichtung einer Drohne hat heute Mittag den Flugbetrieb am Münchner Flughafen für mehr als zwei Stunden lahmgelegt. Gegen 11:15 Uhr meldete ein Pilot das unerlaubte Flugobjekt im Luftraum – sofort ordneten die Behörden die komplette Schließung des zweitgrößten deutschen Flughafens an. Rund 3.000 Passagiere sitzen seitdem fest, mehr als 40 Flüge wurden gestrichen.
Als ich am Terminal 2 eintraf, war die Stimmung angespannt. «Wir warten seit drei Stunden und wissen nicht, wann es weitergeht», sagte Claudia Meier, die eigentlich mit ihrer Familie nach Mallorca fliegen wollte. In der Abflughalle bildeten sich lange Schlangen vor den Serviceschaltern der Airlines.
Die Bundespolizei suchte währenddessen mit einem Hubschrauber nach der Drohne und deren Pilot. «Solche Vorfälle nehmen leider zu», erklärte Polizeisprecher Stefan Wagner. «Das unbefugte Eindringen in den Luftraum eines Flughafens ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat, die mit bis zu zehn Jahren Haft geahndet werden kann.»
Erst gegen 13:30 Uhr gab die Flugsicherung Entwarnung. Die Drohne konnte zwar nicht gefunden werden, aber die Behörden stuften den Luftraum wieder als sicher ein. Der Flugbetrieb läuft inzwischen wieder an, allerdings mit erheblichen Verspätungen.
Ähnliche Vorfälle hatten in den vergangenen Jahren bereits die Flughäfen Frankfurt und London-Gatwick betroffen. Die Airlines kritisieren die mangelhafte Drohnenabwehr. Für die gestrandeten Passagiere in München bleibt heute vor allem eines: Geduld. Der Vorfall zeigt einmal mehr, wie verwundbar unsere Verkehrsinfrastruktur gegenüber solchen Störungen ist.