Der Düsseldorfer Fischmarkt am Tonhallenufer öffnet bald wieder seine Stände – doch diesmal unter veränderten Vorzeichen. Ab April werden Besucher erstmals mit neuen Sicherheitsmaßnahmen konfrontiert. Grund sind die zunehmenden Gedrängesituationen in den Hauptbesuchszeiten, wie die Stadtverwaltung mitteilt. Im vergangenen Jahr kamen an Spitzentagen bis zu 15.000 Menschen zur beliebten Veranstaltung am Rheinufer.
Die neuen Konzepte umfassen breitere Gassen zwischen den Ständen und zusätzliche Notausgänge. «Wir wollen den Charakter des Marktes bewahren, aber gleichzeitig für die Sicherheit aller sorgen», erklärt Marktleiter Stefan Kleinfeldmann. Besonders das Besucheraufkommen zwischen 11 und 14 Uhr habe zuletzt Sorgen bereitet.
Als Hamburgerin, die seit Jahren über Großveranstaltungen berichtet, kenne ich die Herausforderungen solcher Konzepte. Die Balance zwischen Sicherheit und Atmosphäre ist heikel. Der Düsseldorfer Fischmarkt, der mit seiner Mischung aus Kulinarik und Kultur zu den Identitätsstiftern der Stadt zählt, muss sein ursprüngliches Flair bewahren.
Kritik kommt von einigen Standbetreibern. «Die neuen Auflagen bedeuten weniger Stände und damit weniger Angebot», bemängelt Fischhändlerin Maria Kramer. Sie befürchtet Umsatzeinbußen durch die veränderte Aufstellung.
Die Stadt plant zudem ein digitales Besucherleitsystem, das via App über die aktuelle Auslastung informiert. «Ein Schritt in die richtige Richtung», meint Sicherheitsexperte Prof. Michael Schumacher von der Universität Köln. «Solche präventiven Maßnahmen können Leben retten.»
Bleibt zu hoffen, dass der Fischmarkt trotz aller Veränderungen das bleibt, was er immer war: ein Stück lebendige Stadtkultur am Rhein. Denn was wäre Düsseldorf ohne seinen Fischmarkt? Fast so undenkbar wie Köln ohne Dom.