Die Forderung nach kostenlosem WLAN an Düsseldorfer Haltestellen wird immer lauter. Jugendliche der Stadt machen sich für dieses Anliegen stark. Der Jugendrat Düsseldorf hat auf seiner jüngsten Sitzung einen entsprechenden Antrag verabschiedet. Die Initiative zielt darauf ab, allen Bürgerinnen und Bürgern – besonders aber jungen Menschen – einen besseren Zugang zum Internet im öffentlichen Raum zu ermöglichen.
«Wir brauchen endlich flächendeckendes WLAN an allen Haltestellen», betont die 17-jährige Sprecherin des Jugendrats, Lisa Schmitz. «In vielen europäischen Städten ist das längst Standard – in Düsseldorf hinken wir hinterher.» Laut einer aktuellen Umfrage unter Düsseldorfer Schülerinnen und Schülern gaben 78 Prozent an, regelmäßig Probleme mit der mobilen Internetverbindung zu haben.
Die Rheinbahn, zuständig für den öffentlichen Nahverkehr in der Landeshauptstadt, bietet bislang nur an wenigen zentralen Haltestellen kostenloses WLAN an. Vorrangig am Hauptbahnhof und an größeren Umsteigepunkten. Der Jugendrat kritisiert diese Situation als unzureichend und fordert eine schnelle Ausweitung des Angebots.
Die städtische Digitalisierungsbeauftragte, Dr. Monika Weber, zeigt Verständnis: «Die Forderung ist berechtigt. Wir haben das Thema auf der Agenda, allerdings gibt es technische und finanzielle Hürden.» Die Kosten für den Ausbau schätzt die Stadt auf rund 1,2 Millionen Euro.
Als ich gestern am Heinrich-Heine-Platz auf die Bahn wartete, beobachtete ich eine Gruppe Schüler, die verzweifelt versuchten, ihre Handys mit dem Internet zu verbinden. Eine alltägliche Szene, die zeigt, wie wichtig die digitale Infrastruktur im Alltag geworden ist.
Die Initiative hat bereits Unterstützung von mehreren Ratsfraktionen erhalten. Eine Entscheidung soll in den kommenden Wochen fallen. Der Jugendrat plant zudem eine Online-Petition, um weiteren Druck aufzubauen.
In einer zunehmend digitalisierten Welt wird der Zugang zum Internet immer mehr zur Grundversorgung – vergleichbar mit Wasser oder Strom. Ob Düsseldorf hier bald nachzieht, wird sich zeigen. Die Jugend hat jedenfalls deutlich gemacht: Sie will nicht länger warten.