Der frühe Schock sitzt tief bei Dynamo Dresden. Gerade mal 24 Sekunden waren im Drittliga-Spiel gegen Viktoria Köln gespielt, als der Ball schon im Netz der Sachsen zappelte. Noch bevor die meisten Fans richtig Platz genommen hatten, musste Keeper Kevin Broll bereits hinter sich greifen. Ein Alptraum-Start, der die Schwarz-Gelben sichtlich aus dem Konzept brachte.
«So etwas habe ich in meiner Karriere noch nicht erlebt», gestand Dynamos Kapitän Stefan Kutschke nach dem Spiel. «Du gehst mit voller Motivation raus und dann passiert sowas.» Das frühe Gegentor entstand nach einem simplen langen Ball, den die Dresdner Abwehr völlig unterschätzte. Kölns Stürmer Luca Marseiler nutzte die Verwirrung eiskalt aus.
Was folgte, war ein Dynamo-Team, das zwischen Trotzreaktion und Verunsicherung schwankte. Die Statistiken sprechen Bände: 65% Ballbesitz, 17 Torschüsse – doch die Präzision fehlte. Immer wieder scheiterten die Dresdner am eigenen Unvermögen oder am starken Viktoria-Keeper Ben Voll, der einen Sahnetag erwischte.
Besonders bitter: Es war bereits das dritte Frühgegentor für die Dresdner in dieser Saison. Ein Muster, das Trainer Thomas Stamm schnellstens durchbrechen muss. «Wir müssen wacher sein von der ersten Sekunde an», forderte er nach dem Spiel. «In der 3. Liga wird jeder Fehler bestraft.»
Die Dynamo-Fans im Rudolf-Harbig-Stadion standen trotz des Schocks weiter hinter ihrer Mannschaft. Sie wissen: Der Weg zurück in die 2. Bundesliga wird kein Spaziergang. Aber ein bisschen mehr Schlafmützen-Resistenz in den Anfangsminuten würde sicher nicht schaden.