Dresden im Regen, und die Stimmung bei den Fans passt zum Wetter. Die kommende Partie zwischen Dynamo Dresden und Eintracht Braunschweig verspricht ein Nervenspiel zu werden, das kaum einer der beiden Klubs verlieren darf. Mit nur fünf Punkten aus den letzten sieben Spielen steckt Dynamo in einer besorgniserregenden Formkrise, während die Braunschweiger mit mageren acht Zählern auf dem Relegationsplatz festsitzen.
Der Druck auf beiden Seiten ist greifbar. Dresdens Trainer Thomas Stamm wirkt angespannt, wenn man ihn auf die aktuelle Lage anspricht: «Wir müssen uns auf die Basics konzentrieren. Jeder muss verstehen, dass wir nur gemeinsam aus dieser Situation rauskommen.» Die Mannschaft zeigt zwar phasenweise gute Ansätze, scheitert aber regelmäßig an der eigenen Ineffizienz vor dem Tor. Im letzten Heimspiel gegen Nürnberg hatten die Sachsen 16 Torschüsse, doch am Ende stand eine 0:2-Niederlage.
Bei Eintracht sieht es kaum besser aus. Trainer Daniel Scherning steht nach der bitteren 1:3-Pleite gegen Karlsruhe unter Beobachtung. «Die Mannschaft hat Charakter, aber wir müssen endlich anfangen, das auch in Punkte umzumünzen», sagte er auf der Pressekonferenz am Donnerstag. Besonders die Defensive der Löwen präsentierte sich zuletzt alarmierend wackelig – 19 Gegentore in neun Spielen sind schlicht zu viel für den Klassenerhalt.
Die Statistik macht den Braunschweigern wenig Mut: In den letzten fünf Duellen in Dresden konnte die Eintracht nicht einmal gewinnen. Dynamo-Kapitän Niklas Hauptmann bleibt trotz der angespannten Lage kämpferisch: «Wir wissen, was auf dem Spiel steht. Am Sonntag müssen wir zeigen, dass wir bereit sind, gemeinsam mit unseren Fans die Wende zu schaffen.»
Für beide Teams geht es um weit mehr als drei Punkte. Es geht darum, ein Zeichen zu setzen – gegen den schleichenden Absturz in die Drittklassigkeit. Wer am Sonntag die besseren Nerven behält, könnte einen wichtigen Schritt aus der Krise machen.