Bei Dynamo Dresden weht ab sofort ein neuer Wind durch die Geschäftsführung. Der Aufsichtsrat hat Jürg Kasper zum Interims-Geschäftsführer ernannt – eine Entscheidung, die bei vielen Fans für Gesprächsstoff sorgt. Der 45-jährige Wirtschaftsfachmann übernimmt die Aufgaben des scheidenden David Fischer, der nach nur sieben Monaten seinen Posten räumt. Ein Paukenschlag, der den Drittligisten mitten in der Saison erschüttert.
«Wir befinden uns in einer Phase, in der Stabilität und klare Führung essenziell sind», erklärt Aufsichtsratschef Jens Heinig gegenüber dem MDR. «Mit Jürg Kasper haben wir jemanden gefunden, der die nötige Erfahrung mitbringt, um den Verein durch diese herausfordernde Zeit zu navigieren.» Kasper, der bereits seit 2022 in beratender Funktion für die SGD tätig war, kennt die internen Strukturen und soll nun die Geschicke des Traditionsvereins lenken – zumindest vorübergehend.
Die Dynamo-Fans reagieren gespalten. In den sozialen Netzwerken überschlagen sich die Kommentare, von Zuversicht bis hin zu Skepsis ist alles dabei. «Schon wieder ein Wechsel, wann kehrt endlich Ruhe ein?», fragt ein langjähriger Anhänger auf der Fanplattform schwarzgelbe-zukunft.de. Andere sehen in Kasper eine pragmatische Übergangslösung: «Hauptsache, die sportliche Entwicklung leidet nicht darunter.»
Während die Suche nach einem dauerhaften Nachfolger auf Hochtouren läuft, muss Kasper bereits erste Entscheidungen treffen. Die Winterpause steht vor der Tür, mögliche Transfers müssen vorbereitet werden. Zudem gilt es, die wirtschaftlichen Herausforderungen zu meistern. Mit rund 12.000 Zuschauern im Schnitt steht Dynamo zwar ligaweit an der Spitze, doch die finanzielle Situation bleibt angespannt.
Was bedeutet dieser Führungswechsel für die sportliche Zukunft des achtmaligen DDR-Meisters? Diese Frage beschäftigt nicht nur die Dresdner Fußballwelt. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Kasper die nötige Ruhe ins Umfeld bringen kann – oder ob die Unruhe im Verein weiter anhält. Für viele Fans steht fest: Dynamo braucht jetzt vor allem eines – Kontinuität auf und neben dem Platz.