Der Fußball-Drittligist Dynamo Dresden hat gestern seinen neu gegründeten Wirtschaftsrat vorgestellt. Zwanzig Unternehmer aus der Region bilden das Gremium, das den Verein wirtschaftlich stärken soll. «Wir wollen den sächsischen Fußball wieder in die Bundesliga bringen», erklärte Dynamos Präsident Holger Scholze vor rund 80 geladenen Gästen im Rudolf-Harbig-Stadion.
Als Vorbild dient der 1. FC Union Berlin, der mit einem ähnlichen Konzept den Aufstieg von der dritten Liga bis in die Champions League schaffte. Dirk Zingler, Präsident des Berliner Clubs, war als Ehrengast angereist und teilte seine Erfahrungen: «Ein stabiles wirtschaftliches Fundament ist die Basis für jeden sportlichen Erfolg.»
Seit meiner Zeit als Lokalreporterin in Sachsen habe ich die Höhen und Tiefen von Dynamo Dresden verfolgt. Die Energie im Stadion gestern erinnerte mich an die Aufbruchstimmung von 2016, als der Verein zuletzt in die zweite Liga aufstieg.
Der Wirtschaftsrat soll nicht nur Sponsorengelder generieren, sondern auch strategische Impulse geben. «Wir wollen die wirtschaftliche Kompetenz der Region bündeln», sagte Thomas Jurk, Vorsitzender des neuen Gremiums und ehemaliger sächsischer Wirtschaftsminister.
Dem Verein fehlen aktuell noch etwa zwei Millionen Euro, um die Drittliga-Lizenz für die kommende Saison zu sichern. Mit dem Wirtschaftsrat hofft Dynamo, diese Lücke zu schließen und langfristig auf solideren Füßen zu stehen.
Während die Fans auf dem Platz Erfolge sehen wollen, arbeitet der Verein hinter den Kulissen am Fundament. Der Weg zurück in den Profifußball führt für Dynamo Dresden offenbar nicht nur über sportliche Leistung, sondern auch über kluges wirtschaftliches Handeln. Mia san mia? In Dresden heißt es jetzt wohl: Mir sein mir – und mir wolln wieder nach oben.