Der Umgang mit E-Scootern in Dortmund steht vor einem Wandel. Die Stadt plant die Einrichtung fester Abstellflächen in der Innenstadt, um dem oft kritisierten «Roller-Chaos» auf Gehwegen entgegenzuwirken. Seit ihrer Einführung 2019 sorgen die elektrischen Tretroller immer wieder für Konflikte zwischen Fußgängern, Radfahrern und den Nutzern der Leihfahrzeuge.
Fast 1.500 E-Scooter stehen derzeit in Dortmund zur Verfügung. Die achtlos abgestellten Roller werden zunehmend zum Ärgernis – besonders für Menschen mit Sehbehinderungen und Rollstuhlfahrer, die regelrecht Hindernisparcours bewältigen müssen.
«Wir können nicht länger zusehen, wie unsere Bürgersteige zu Stolperfallen werden», erklärt Ulrich Meyer vom Stadtplanungsamt. Die neuen Abstellzonen sollen zunächst in der City getestet werden. Ähnliche Konzepte haben sich bereits in Städten wie Köln und München bewährt.
Die Anbieter Tier, Lime und Bolt zeigen sich kooperationsbereit. «Wir begrüßen geordnete Abstellmöglichkeiten, die sowohl unseren Nutzern als auch allen Verkehrsteilnehmern zugutekommen», sagt Julia Weber, Sprecherin eines der Anbieter.
Als Reporterin erlebe ich täglich, wie unachtsam manche Nutzer mit den Rollern umgehen. Erst letzte Woche beobachtete ich am Westenhellweg, wie eine ältere Dame einen quer auf dem Gehweg liegenden Scooter mühsam umrunden musste.
Der Testbetrieb soll im Frühjahr 2023 starten – zunächst mit 15 markierten Flächen im Innenstadtbereich. Die Stadt erhofft sich davon nicht nur mehr Ordnung, sondern auch eine bessere Integration der E-Scooter in das bestehende Verkehrskonzept.
Ob sich das Konzept durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Klar ist: Ohne die Mitarbeit der Nutzer werden auch die schönsten Abstellflächen wenig bringen. Vielleicht braucht es neben Regeln auch ein neues Bewusstsein dafür, dass geteilte Mobilität nur funktioniert, wenn wir alle Rücksicht nehmen.