In den Fluren des Eberswalder Rathauses weht ein Hauch von Meeresbrise. Seit gestern zeigt die lokale Künstlerin Ines Frank ihre Ausstellung «An der Küste entlang«. Die 42 Gemälde, überwiegend in Öl und Acryl, fangen maritime Stimmungen von Ostsee und Nordsee ein. Rund 60 Besucher kamen zur Eröffnung, darunter auch Bürgermeister Götz Herrmann, der die «Verbindung von regionaler Kunst und hanseatischem Flair» lobte.
«Meine Bilder sind Erinnerungen an das Licht, das nur am Meer so existiert», erklärt Frank im Gespräch. Die gebürtige Hamburgerin, die seit 15 Jahren in Eberswalde lebt, verbindet in ihren Werken norddeutsche Küstenlandschaften mit brandenburger Perspektiven.
Besonders beeindruckend: ihre großformatigen Wellenbilder, die die rohe Kraft der Nordsee einfangen. Als ich die Ausstellung besuchte, standen mehrere Besucher minutenlang vor dem Gemälde «Sturmflut bei Sylt» – fast, als könnten sie das Rauschen hören.
«Wir brauchen mehr solcher kulturellen Brücken zwischen den Regionen», betont Kulturdezernentin Maria Weber. Die Ausstellung zeigt nicht nur idyllische Strandszenen, sondern thematisiert auch Umweltaspekte. Drei Werke widmen sich dem Plastikmüll im Meer und dem steigenden Meeresspiegel.
Die Ausstellung ist bis zum 15. April werktags von 10 bis 18 Uhr kostenfrei zugänglich. Führungen mit der Künstlerin finden jeden Donnerstag um 16 Uhr statt. Für Schulklassen ein besonderes Angebot: Ines Frank bietet Workshops an, in denen Kinder mit Strandgut eigene Kunstwerke gestalten können.
Mehr Informationen dazu auf der Webseite der Stadt Eberswalde.
Wenn Brandenburger ans Meer denken, schwingt oft Sehnsucht mit. Diese Ausstellung bringt die Küste ins Binnenland – und lässt uns über die Verbindung zwischen unserem Alltag und den fernen Küstenregionen nachdenken. Vielleicht ist es genau diese Brückenfunktion, die Kunst in Zeiten zunehmender regionaler Abgrenzung so wertvoll macht.