In Berlin greift der Frühsommer um sich – und mit ihm eine gefährliche Plage: Der Eichenprozessionsspinner breitet sich in Parkanlagen und an Seen aus. Im Strandbad Wannsee wurden ganze Bereiche abgesperrt, nachdem Badegäste über Hautreizungen klagten. Die winzigen Brennhaare der Raupen können schwere allergische Reaktionen auslösen.
Besonders betroffen sind Bezirke wie Spandau und Steglitz-Zehlendorf. Die markanten Gespinstnester hängen an Eichen entlang beliebter Spazierwege. «Wir haben dieses Jahr eine besonders starke Population«, erklärt Dr. Astrid Meyer vom Pflanzenschutzamt Berlin. «Die milden Winter der letzten Jahre begünstigen die Vermehrung erheblich.»
Die Behörden reagieren mit gezielten Maßnahmen. Befallene Bäume werden markiert, Warnschilder aufgestellt. In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung habe ich selten erlebt, dass Naturphänomene den Berliner Alltag so einschränken. Am Teufelsberg traf ich gestern Spaziergänger, die trotz Absperrungen weitergingen – ein gefährliches Spiel.
Bei Kontakt mit den Raupenhaaren hilft laut Gesundheitsamt: Kleidung wechseln, duschen und bei starken Reaktionen ärztliche Hilfe suchen. Die Sperrungen könnten bis Juli andauern.
Während Berlin mit den Raupen kämpft, frage ich mich: Müssen wir uns an solche Einschränkungen gewöhnen? Der Klimawandel begünstigt die Ausbreitung vieler Schädlinge, die früher in südlicheren Gefilden zuhause waren.