Die Regionalbahn rollt wieder durch das Ahrtal – nach fast drei Jahren Zwangspause. Die historische Eifelstrecke zwischen Gerolstein und Köln ist seit heute wieder komplett befahrbar. Die verheerende Flutkatastrophe im Juli 2021 hatte mehr als 60 Kilometer Gleise und 27 Brücken auf dieser wichtigen Pendlerstrecke zerstört.
Der Wiederaufbau hat die Deutsche Bahn rund 400 Millionen Euro gekostet. «Diese Strecke ist ein Lebensnerv für die gesamte Region», erklärte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer bei der feierlichen Eröffnung. Pendler und Touristen müssen nun nicht mehr auf langwierige Busersatzverkehre ausweichen.
Ich war vor Ort, als der erste Zug in Ahrweiler einrollte. Die Erleichterung bei den Anwohnern war greifbar. «Endlich können meine Kinder wieder selbstständig zur Schule nach Bonn fahren«, erzählte mir eine Mutter aus Dernau. Die Flut hat hier tiefe Narben hinterlassen.
Der Zugverkehr bringt nicht nur praktische Vorteile. Er ist ein Symbol der Normalität in einer Region, die noch immer mit den Folgen der Katastrophe kämpft. Viele Häuser entlang der Strecke tragen noch die Spuren der Verwüstung.
Insgesamt wurden 140 Bauwerke saniert oder neu errichtet. Die Bahn hat die Gelegenheit genutzt, um die Infrastruktur zu modernisieren. Neue Hochwasserschutzmaßnahmen sollen künftige Schäden minimieren. Auf manchen Abschnitten wurden die Gleise sogar höher gelegt.
Die Wiedereröffnung markiert einen wichtigen Meilenstein für das Ahrtal. Doch die Wunden sind noch lange nicht verheilt. Während die Züge wieder rollen, warten viele Flutopfer noch immer auf finanzielle Hilfen. Die Rückkehr der Bahn ist erst der Anfang eines langen Weges zurück zur Normalität.
Mehr Informationen zum Fahrplan gibt es bei der Deutschen Bahn.