Nach monatelanger Reha scharrt Diant Ramaj-Nachfolger Santos mit den Hufen. Der brasilianische Keeper der Eintracht Frankfurt, der sich im Juli einen Riss der Patellasehne zugezogen hatte, macht beeindruckende Fortschritte und peilt sein Comeback zwischen den Pfosten an. «Ich fühle mich jeden Tag besser», verriet der 24-Jährige in einem Gespräch mit Vereinsmedien. «Die Reha verläuft nach Plan, manchmal sogar schneller.»
Die Verletzung traf Santos zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Gerade als er nach dem lukrativen Transfer von Ramaj zu Ajax Amsterdam als neue Nummer eins im Frankfurter Tor durchstarten wollte, folgte der Rückschlag. Für Kevin Trapp bedeutete dies die unerwartete Chance, seinen Platz zurückzuerobern – eine Gelegenheit, die der deutsche Nationalkeeper bisher mit soliden Leistungen nutzt.
In der Reha zeigt Santos bemerkenswerte Disziplin. Täglich arbeitet er im Kraftraum und bei speziellen Übungen mit den Physiotherapeuten. «Ich habe viel über meinen Körper gelernt», erzählt er. «In Brasilien trainieren wir anders, hier ist die medizinische Betreuung auf einem anderen Level.» Die Fortschritte geben ihm Hoffnung: Leichte Torwartübungen gehören bereits wieder zum Programm, wenn auch noch ohne maximale Belastung.
Die Konkurrenzsituation mit Trapp scheut Santos nicht. «Kevin ist ein großartiger Torwart, von dem ich viel lerne. Aber natürlich will ich spielen, sobald ich fit bin», sagt er mit der für Brasilianer typischen Mischung aus Respekt und Selbstbewusstsein. Für Trainer Dino Toppmöller könnte im Frühjahr eine interessante Entscheidung anstehen. Bis dahin will Santos jeden Tag nutzen, um stärker zurückzukommen – ein Kampf, den man ihm in Frankfurt abnimmt.