Die Frankfurter Arena wird heute zum Schauplatz eines Spiels, das für die Eintracht mehr als nur ein weiteres Fußballmatch darstellt. Nach der ernüchternden 0:3-Niederlage im Hinspiel gegen Atalanta Bergamo braucht das Team von Dino Toppmöller nichts weniger als ein Fußballwunder, um noch die Playoffs der Europa Conference League zu erreichen.
Ich war letzte Woche in Bergamo dabei und musste mit ansehen, wie die Italiener die Eintracht förmlich überrollten. Die Adlerträger wirkten überfordert gegen das aggressive Pressing und die taktische Disziplin der Bergamasken. Besonders Ademola Lookman, der alle drei Tore erzielte, war nicht zu stoppen. «Wir haben die erste Halbzeit komplett verschlafen», gab Toppmöller nach dem Spiel zu. «Das müssen wir heute von der ersten Minute an besser machen.»
Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Fans erinnern sich gerne an das legendäre 4:1 gegen Barcelona im Camp Nou 2022, als die Eintracht scheinbar Unmögliches möglich machte. Kann heute ein ähnliches Wunder gelingen? Die Vorzeichen stehen nicht gut. Neben der Hypothek aus dem Hinspiel plagen Verletzungssorgen das Team. Kevin Trapp ist zwar wieder dabei, aber Robin Koch fällt weiterhin aus.
«Drei Tore aufzuholen wird extrem schwer, aber nicht unmöglich», sagte Sportvorstand Markus Krösche gestern auf der Pressekonferenz. «Wir brauchen einen perfekten Tag und die Unterstützung unserer Fans.» Die werden wie immer in Scharen kommen und ihr Team nach vorne peitschen.
Für Frankfurt geht es um mehr als nur das Weiterkommen. Nach dem frühen Pokal-Aus und den jüngsten Rückschlägen in der Bundesliga wäre ein Erfolgserlebnis Balsam für die Frankfurter Fußballseele. Die Spieler werden alles geben müssen – und selbst das könnte gegen das starke Atalanta nicht reichen. Aber wer weiß: Im Fußball ist manchmal genau dann alles möglich, wenn niemand mehr daran glaubt.