Wer hätte gedacht, dass ein einziges Solo über das Eis eine ganze Arena zum Beben bringen kann? Beim gestrigen Duell zwischen den Eisbären Berlin und den Adlern Mannheim erlebten die Fans genau solch einen magischen Moment. Nach einem intensiven Kampf über die reguläre Spielzeit hinaus entschied ein spektakuläres Einzelmanöver in der Overtime das Spiel zugunsten der Hauptstädter.
Die Partie entwickelte sich von Anfang an zum echten Eishockey-Krimi. Beide Teams schenkten sich nichts, die Checks saßen, die Schläger flogen. Die Mannheimer legten zunächst vor und zeigten, warum sie zu den Topteams der Liga gehören. Doch die Eisbären kämpften sich mit bemerkenswerter Hartnäckigkeit zurück ins Spiel. «In solchen Matches zeigt sich der wahre Charakter einer Mannschaft», erklärte Eisbären-Coach Serge Aubin nach dem Spiel. «Wir haben niemals aufgegeben, auch wenn wir zwischenzeitlich unter Druck standen.»
Der Höhepunkt kam in der Verlängerung: Ein Berliner Stürmer schnappte sich die Scheibe an der eigenen blauen Linie, tankte sich durch die komplette Mannheimer Abwehr und versenkte den Puck unhaltbar im Netz. Die Mercedes-Benz Arena explodierte förmlich, als die Fans das Traumsolo bejubelten. Selten habe ich die Halle so laut erlebt – man spürte förmlich die Erleichterung und Begeisterung nach diesem Kraftakt.
Was bleibt, ist die Erkenntnis: Eishockey lebt von solchen Momenten der individuellen Brillanz, aber auch vom unbändigen Teamgeist, der die Berliner durch schwierige Phasen trug. Für die Adler heißt es Wunden lecken, für die Eisbären: Selbstvertrauen tanken für die kommenden Aufgaben. Denn in dieser Verfassung dürfen sich die Hauptstädter durchaus Hoffnungen machen, wenn es in einigen Wochen in die heiße Phase der Saison geht.