Die Eissporthalle am Westbahnhof könnte schon bald wieder die Heimat eines Eishockeyvereins werden. Nach dem plötzlichen Aus der Moskitos Essen im Juni zeigt sich: Das Interesse am Eishockey-Standort Essen ist nach wie vor groß. Laut Sportdezernent Muchtar Al Ghusain laufen bereits konkrete Gespräche mit möglichen Investoren für einen Neustart zur Saison 2025/26.
«Als ich die ersten Anfragen bekam, war ich überrascht, wie schnell sich das herumgesprochen hat», erzählte mir gestern Al Ghusain. Der Sportdezernent bestätigte mehrere ernsthafte Interessenten, die den Eishockeysport in der Ruhrmetropole wiederbeleben wollen. Besonders vielversprechend: Eine Investorengruppe mit Erfahrung im Profisport signalisiert Bereitschaft für ein langfristiges Engagement.
Die Stadt Essen zeigt sich kooperativ. «Wir stellen die Infrastruktur bereit und unterstützen bei den Formalitäten», so Al Ghusain. Wichtig sei jedoch ein solides Finanzkonzept, um nicht erneut in Schwierigkeiten zu geraten. Die Moskitos hatten nach jahrelangen finanziellen Problemen im Juni Insolvenz anmelden müssen.
Für die Fans gibt es einen Hoffnungsschimmer: Die bisherige Nachwuchsarbeit soll fortgeführt werden. Der ESC Wohnbau Moskitos e.V. bleibt bestehen und könnte als Basis für den Neuaufbau dienen. «Die Jugendteams trainieren weiter, die Struktur steht», bestätigt Vereinsvorstand Thomas Böttcher.
Erfreulich für den Eishockey-Standort: Die Eissporthalle bleibt in Betrieb. Nach meinen Beobachtungen während der vergangenen Heimspiele ist die Fanbasis in Essen durchaus vorhanden – regelmäßig kamen über 1000 Zuschauer. Das gibt Anlass zur Hoffnung, dass der Neustart gelingen kann. Wie ein Phönix aus der Asche – wie so oft in der wechselvollen Geschichte des Essener Eishockeys.