Es sollte der große Wurf werden, doch am Ende gab es nur Tränen. Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft ist im Viertelfinale der Heim-WM 2025 in einem packenden Penalty-Drama an Schweden gescheitert. Nach 65 Minuten stand es 2:2, im anschließenden Shootout behielten die Schweden mit 3:2 die Oberhand. Besonders bitter: Ausgerechnet NHL-Star Moritz Seider vergab den entscheidenden Penalty.
«Das tut unfassbar weh», sagte Bundestrainer Harold Kreis mit brüchiger Stimme nach dem Spiel. «Die Jungs haben alles gegeben, wir waren so nah dran.» Vor 18.500 Zuschauern in der ausverkauften Kölner Lanxess Arena hatte Deutschland lange geführt. Lukas Reichel brachte das Team im ersten Drittel in Führung, JJ Peterka erhöhte im zweiten Abschnitt auf 2:0. Doch die Schweden kamen zurück.
Die Statistik spricht für sich: 42:29 Torschüsse für Deutschland, ein Chancenplus und eine Energieleistung, die das Publikum von den Sitzen riss. Doch am Ende wurden die kleinen Fehler bestraft. «Wir haben bewiesen, dass wir mit den Großen mithalten können. Aber im Eishockey entscheiden manchmal Kleinigkeiten», analysierte Kapitän Yasin Ehliz. Besonders bitter: Nach dem Ausgleich zum 2:2 acht Minuten vor Schluss traf Dominik Kahun nur den Pfosten.
Die Enttäuschung sitzt tief, aber der Stolz überwiegt. Nach dem Silbergewinn 2023 und dem frühen Aus bei der WM 2024 wollte das DEB-Team vor heimischem Publikum wieder glänzen. Der erhoffte Halbfinaleinzug blieb verwehrt, doch die Mannschaft hat erneut bewiesen, dass sie zur erweiterten Weltspitze gehört. Für die Fans bleibt die Frage: War dies das letzte große Turnier der goldenen Generation um Draisaitl, Grubauer und Stützle? Oder kann diese Mannschaft bei den Olympischen Spielen 2026 noch einmal angreifen?