Was früher der Straßenfußball war, findet heute auf TikTok und Instagram statt. Als Luca Waldschmidt gestern den jungen Faride El Mala beim Torjubel umarmte, trafen zwei Fußballgenerationen aufeinander. Der 21-jährige Kölner Youngster, der mit seinem Siegtreffer zum 1:0 gegen Mainz für Furore sorgte, ist längst kein Unbekannter mehr – zumindest online nicht.
«Die Generation Z konsumiert Fußball anders», erklärt Sporttechnologie-Experte Markus Breuer. «Für Spieler wie El Mala verschwimmen die Grenzen zwischen Stadion und sozialen Medien.» Mit über 150.000 Followern auf Instagram und einer wachsenden TikTok-Präsenz verkörpert El Mala den modernen Fußballer, der seine Technik nicht nur auf dem Platz, sondern auch digital zur Schau stellt. Seine Dribbling-Videos erreichen regelmäßig sechsstellige Aufrufzahlen – Reichweiten, von denen mancher Bundesligist nur träumen kann.
Interessant dabei: Die technischen Daten bestätigen seinen Spielstil. Mit 67% erfolgreichen Dribblings gehört er zu den Top 5 der Liga in dieser Statistik. Dass er nun auch auf der größten Bühne liefert, ist für viele seiner digitalen Fans keine Überraschung. Seine Online-Präsenz hat ihm bereits vor seinem Bundesliga-Durchbruch eine treue Fangemeinde beschert.
Die Verschmelzung von digitalem Hype und echtem Erfolg wirft spannende Fragen auf: Werden wir künftig mehr Spieler sehen, die sich erst online eine Plattform schaffen, bevor sie den großen Durchbruch schaffen? Und verändert sich damit auch die Art, wie wir Fußballtalente entdecken und fördern? El Mala ist jedenfalls der lebende Beweis, dass der Weg vom Internet-Phänomen zum Bundesliga-Matchwinner kürzer sein kann, als viele denken.