Die Elbe in Dresden hat gestern einen alarmierenden Pegelstand von nur 78 Zentimetern erreicht. Laut Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) ist dies der niedrigste Wert seit fünf Jahren für einen Juli-Monat. Die anhaltende Trockenheit und die Hitzewelle der letzten drei Wochen haben zu dieser kritischen Situation geführt.
Für die Dresdner Wirtschaft bedeutet das erhebliche Einschränkungen. Die Personenschifffahrt musste ihren Betrieb bereits teilweise einstellen. «Wenn der Pegel unter 85 Zentimeter fällt, können unsere größeren Schiffe nicht mehr sicher navigieren«, erklärt Thomas Meier, Geschäftsführer der Sächsischen Dampfschifffahrt. Auch der Gütertransport auf der Elbe ist betroffen – die Schiffe können nur noch mit reduzierter Ladung fahren.
Die Prognosen des Deutschen Wetterdienstes verheißen keine schnelle Besserung. Für die kommenden zwei Wochen sind kaum Niederschläge vorhergesagt. In meinen fast zwanzig Jahren Berichterstattung aus Dresden habe ich die Sorgenfalten der Anwohner selten so tief gesehen wie heute am Elbufer.
Die Stadt hat nun einen Krisenstab einberufen, der die Wasserversorgung sicherstellen soll. «Wir müssen uns auf längere Niedrigwasserperioden einstellen», warnt Umweltdezernentin Sandra Hoffmann. «Der Klimawandel macht sich direkt vor unserer Haustür bemerkbar.«
Experten sehen darin kein vorübergehendes Phänomen. Die Elbe könnte in den kommenden Jahren häufiger von extremen Niedrigwasserständen betroffen sein. Eine beunruhigende Entwicklung, die uns alle zum Nachdenken über unseren Umgang mit der kostbaren Ressource Wasser anregen sollte.
Mehr dazu beim Umweltamt Dresden.