Die Menschen im Essener Stadtteil Kettwig dürfen sich über ein neues Einkaufserlebnis freuen. «Hygge Home & Living» öffnete gestern seine Türen in der historischen Ruhrstraße – und bringt skandinavisches Flair in den charmanten Stadtteil.
Wer durch die Ladentür tritt, findet sich in einer Welt aus hellen Holzmöbeln, stilvoller Dekoration und dem Duft frisch gebrühten Kaffees wieder. Inhaberin Maja Lindberg hat nach eigenen Angaben vier Monate intensiver Vorbereitung in das Konzept gesteckt. «Ich wollte einen Ort schaffen, an dem Menschen nicht nur einkaufen, sondern verweilen und zur Ruhe kommen können», erklärt die gebürtige Schwedin.
Die Kombination aus Café und Wohnboutique ist in Skandinavien längst etabliert, in Deutschland noch eher selten. Neben Einrichtungsgegenständen und Accessoires für das gemütliche Zuhause gibt es eine kleine, aber feine Kaffeeecke mit selbstgebackenem Zimtgebäck. Besonders stolz ist Lindberg auf ihre nachhaltige Produktauswahl: «Fast alles stammt von kleinen Manufakturen aus Schweden, Dänemark und Norwegen.»
Für Kettwig scheint das Konzept perfekt zu passen. Bereits am Eröffnungstag war das Geschäft gut besucht. «So etwas hat hier gefehlt», meint Anwohnerin Elke Berger, die mit einer Kerze und einem handgewebten Tischläufer den Laden verlässt. Der Stadtteil mit seinen verwinkelten Gassen und dem historischen Flair zieht ohnehin viele Besucher an – nun haben sie einen Grund mehr zu bleiben.
Als ich durch das Geschäft schlendere, fällt mir auf, wie gut das «Hygge«-Konzept – dänisch für Gemütlichkeit – zum rheinischen Lebensgefühl passt. Menschen nehmen sich Zeit für Gespräche zwischen Holzregalen, während der Duft von Kardamom durch den Raum zieht.
Besonders in Zeiten steigender Onlinekonkurrenz könnte dieses Konzept der stationären Einzelhandelslandschaft neuen Schwung verleihen. Denn hier geht es um mehr als nur Konsum – es geht um Erlebnis und Begegnung. Vielleicht ist genau das die Zukunft lebendiger Innenstädte.