In Essen-Kray ereignete sich am Montagabend (14. Oktober) ein Vorfall, der weit über einen gewöhnlichen Verkehrsunfall hinausging. Ein 18-jähriger Rollerfahrer wurde zunächst von einem Mercedes angefahren und anschließend von dessen Insassen brutal attackiert. Der junge Mann erlitt Verletzungen und musste im Krankenhaus behandelt werden.
Nach Angaben der Polizei Essen war der Rollerfahrer gegen 19:30 Uhr auf der Krayer Straße unterwegs, als ein Mercedes ihn beim Abbiegen erfasste. Was dann geschah, schockiert: Statt Hilfe zu leisten, stiegen die drei Insassen des Wagens aus und schlugen auf den bereits verletzten 18-Jährigen ein.
«So etwas erleben wir leider immer häufiger», erklärt Polizeisprecher Matthias Werk. «Anstatt nach einem Unfall verantwortungsvoll zu handeln, eskaliert die Situation in Gewalt.» Die Täter flüchteten anschließend mit dem Fahrzeug in Richtung Innenstadt.
Ein Zeuge notierte glücklicherweise das Kennzeichen des Mercedes. Die Ermittlungen der Polizei laufen auf Hochtouren. Gesucht werden drei Männer zwischen 20 und 25 Jahren mit südländischem Erscheinungsbild.
Als ich vor Jahren über Verkehrsunfälle in Baden-Württemberg berichtete, waren solche Gewaltexzesse nach Unfällen noch die absolute Ausnahme. Heute nehmen diese Fälle spürbar zu.
Die Polizei bittet nun die Bevölkerung um Mithilfe. Wer Hinweise zu dem Vorfall oder den Tätern geben kann, wird gebeten, sich unter der Rufnummer 0201/829-0 zu melden.
Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die zunehmende Verrohung im Straßenverkehr. Während früher bei Unfällen meist Hilfsbereitschaft überwog, scheint heute mancherorts die Hemmschwelle zur Gewalt zu sinken. Was treibt Menschen dazu, nach einem selbstverschuldeten Unfall noch auf das Opfer einzuprügeln?