Polanski am Ruder: «Bis auf Weiteres gilt bis auf Weiteres»
Die Trainersuche bei Borussia Mönchengladbach nimmt weiter interessante Wendungen. Nach der Freistellung von Gerardo Seoane stehen die Fohlen vor einer Grundsatzentscheidung: Eugen Polanski, der eigentlich nur als Übergangslösung gedacht war, könnte länger bleiben als ursprünglich geplant. Der 38-jährige Interimscoach hat mit vier Punkten aus zwei Spielen die Weichen gestellt und sorgt für frischen Wind am Niederrhein.
«Bis auf Weiteres gilt bis auf Weiteres», erklärte Polanski nach dem wichtigen 3:1-Sieg gegen Union Berlin mit einem verschmitzten Lächeln. Diese charmante Nicht-Antwort spiegelt die aktuelle Situation perfekt wider. Sportdirektor Roland Virkus hält sich alle Optionen offen, während der ehemalige Mittelfeldspieler Punkt für Punkt seine Bewerbung untermauert. Die Spieler scheinen seine klare Ansprache zu schätzen – Tim Kohlmann, Gladbachs Mittelfeld-Motor, betont: «Eugen spricht unsere Sprache und hat uns neues Leben eingehaucht.»
Was bei Polanski besonders auffällt: Er verbindet moderne Trainingsmethodik mit einer bodenständigen Kommunikation. Während viele Bundesliga-Vereine im Trainerkarussell nach internationalen Topnamen suchen, könnte die Lösung für die Borussia direkt vor der eigenen Haustür stehen. Die Entscheidung darüber wird wohl in der kommenden Länderspielpause fallen. Bis dahin gilt in Gladbach: Weitermachen, abwarten – und Tee trinken. Die Fans am Bökelberg hoffen jedenfalls, dass Polanskis erfrischender Pragmatismus eine längerfristige Option sein könnte.