Die Bewohner der Berger Straße in Frankfurt-Bornheim wurden heute Morgen um 4:30 Uhr von einem ohrenbetäubenden Knall aus dem Schlaf gerissen. Eine Explosion erschütterte ein Wohnhaus und ließ Fensterscheiben bis in die Nachbargebäude bersten. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei detonierte ein noch unbekannter Sprengkörper im Eingangsbereich eines Mehrfamilienhauses.
«Es klang wie eine Bombe», berichtet Anwohnerin Petra Müller, die nur zwei Häuser entfernt wohnt. «Mein ganzes Schlafzimmer hat vibriert.» Die Polizei sperrte den Bereich weiträumig ab und evakuierte vorsorglich 17 Personen aus dem betroffenen Gebäude. Glücklicherweise wurde niemand verletzt, aber der Sachschaden am Eingangsbereich ist erheblich.
Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht nach Zusammenhängen mit ähnlichen Vorfällen in den vergangenen Wochen. In Sachsenhausen kam es vor zwei Wochen zu einer ähnlichen Detonation vor einem Geschäftsgebäude. Die Täter und ihre Motive bleiben bislang unbekannt.
Als ich vor Ort eintraf, war die Stimmung angespannt. Polizeikräfte sicherten Spuren, während Anwohner in Morgenmänteln auf der Straße standen und sich gegenseitig Halt gaben. Solche Szenen kennt man sonst nicht aus diesem beliebten Frankfurter Stadtteil mit seinen Cafés und kleinen Läden.
Oberbürgermeister Mike Josef besuchte den Tatort am Vormittag und versprach den Betroffenen Unterstützung. «Wir werden alles tun, um die Täter zu finden und die Sicherheit in unserer Stadt zu gewährleisten», erklärte er gegenüber Pressevertretern.
Was bleibt, ist die Frage nach dem Warum. In einer Stadt, die für ihre Vielfalt und ihr lebendiges Miteinander bekannt ist, hinterlässt diese Tat tiefe Risse im Sicherheitsgefühl. Werden wir in den kommenden Tagen weitere solche Explosionen erleben, oder war dies ein isolierter Vorfall? Die Anwohner in Bornheim hoffen auf schnelle Antworten.