Gestern Morgen erschütterte eine gewaltige Explosion ein Wohnhaus in Mainz-Kostheim, die Anwohner schreckte aus dem Schlaf. Um kurz nach fünf Uhr ging der Notruf ein, als Rauch und Flammen aus dem dreistöckigen Gebäude schlugen. Sechs Menschen wurden bei dem Unglück verletzt, zwei davon schwer. Feuerwehrleute bargen die Opfer aus den verrauchten Fluren, während Nachbarn in Sicherheit gebracht wurden.
Der Brand entwickelte sich rasch zu einem Großeinsatz. «Wir mussten die Brandbekämpfung im Innenangriff durchführen, um weitere Bewohner zu schützen», berichtet Einsatzleiter Michael Klöppner. Über 70 Einsatzkräfte kämpften stundenlang gegen die Flammen. Vor Ort sah ich erschöpfte Feuerwehrleute, die trotz Hitze und dichtem Qualm unermüdlich arbeiteten.
Die Ursache für die Explosion bleibt rätselhaft. Experten der Kriminalpolizei haben Ermittlungen aufgenommen, erste Hinweise deuten auf ein technisches Problem im Keller hin. «Wir schließen derzeit keine Möglichkeit aus», so Polizeisprecherin Sandra Werner. Ein Anwohner berichtet: «Der Knall war so laut, dass meine Fensterscheiben zitterten. Ich dachte zuerst an ein Erdbeben.»
Das Gebäude ist vorerst unbewohnbar. Die Stadt Mainz hat Notunterkünfte für die 15 betroffenen Bewohner bereitgestellt. «In solchen Momenten zeigt sich der Zusammenhalt unserer Gemeinschaft», betont Ortsvorsteher Ludwig Mayer. Nachbarn brachten spontan Kleidung und Hygieneartikel.
Die Katastrophe weckt Erinnerungen an ähnliche Fälle in der Region. Gerade in älteren Gebäuden können defekte Gasleitungen oder improvisierte Heizlösungen zur Gefahr werden. Wie können wir solche Tragödien künftig verhindern? Die Antwort liegt wohl in besseren Kontrollen und mehr Aufklärung.