Die Temperaturen in Essen klettern in diesen Tagen auf über 30 Grad. Besonders ältere Menschen und Kleinkinder leiden unter der anhaltenden Hitze, die sich in den Straßenschluchten der Innenstadt besonders staut. Die Stadt Essen hat deshalb einen Hitzeaktionsplan aktiviert und informiert die Bürgerinnen und Bürger über wichtige Schutzmaßnahmen. Laut Deutschem Wetterdienst soll die Hitzeperiode mindestens bis Ende der Woche anhalten.
«In solchen Hitzeperioden steigt die Zahl der Notfälle durch Dehydrierung deutlich an», erklärt Dr. Marianne Weber vom Gesundheitsamt Essen. Die Stadt hat daher mehrere Maßnahmen ergriffen: öffentliche Trinkwasserbrunnen wurden aktiviert, Grünanlagen wie der Stadtgarten und der Schloßpark Borbeck werden verstärkt bewässert, um kühle Rückzugsorte zu bieten.
Als ich gestern durch die Innenstadt ging, beobachtete ich viele Passanten, die erschöpft nach Schatten suchten. Ein besonders schönes Bild: Ein Geschäftsmann hatte vor seinem Laden eine Schale mit Wasser für Hunde aufgestellt. Diese kleinen Gesten der Solidarität sind typisch für das Ruhrgebiet.
«Wir empfehlen den Essener Bürgerinnen und Bürgern, zwischen 11 und 15 Uhr die direkte Sonne zu meiden und ausreichend zu trinken», sagt Umweltdezernentin Simone Raskob. Besonders in den dicht bebauten Stadtteilen wie Altendorf und Frohnhausen können sich nachts gefährliche Hitzeinseln bilden.
Die Folgen des Klimawandels werden in unseren Städten immer spürbarer. Während wir vor zwanzig Jahren noch über vereinzelte Hitzetage sprachen, müssen wir uns heute auf regelmäßige Hitzewellen einstellen. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wie gut wir darauf vorbereitet sind – und ob unsere Städte den kommenden Sommern gewachsen sein werden.