Die Stadt Dortmund verwandelt sich im kommenden Jahr erneut in einen Hotspot für Fotografie-Begeisterte. Das renommierte f² Fotofestival findet vom 5. bis 28. September 2025 unter dem Leitthema «Chaos» statt. Was zunächst negativ klingt, soll dabei bewusst in seinen vielfältigen Facetten beleuchtet werden – von kreativen Prozessen bis zu gesellschaftlichen Umbrüchen.
Die Festivalleiterinnen Sabine Schmitz und Marie Sommer haben das provokante Thema mit Bedacht gewählt. «Chaos ist nicht nur Unordnung, sondern auch Ausgangspunkt für Neues», erklärt Schmitz während der Pressekonferenz im Dortmunder U. In einer Welt voller Krisen und Umbrüche biete das Festival Raum für künstlerische Positionen, die gesellschaftliche Realitäten hinterfragen.
Mehr als 20 Ausstellungsorte werden die Innenstadt Dortmunds in einen lebendigen Kunstparcours verwandeln. Neben etablierten Institutionen wie dem Museum Ostwall beteiligen sich auch ungewöhnliche Orte – vom leerstehenden Ladenlokal bis zum Hinterhof. «Wir wollen die Fotografie direkt zu den Menschen bringen», betont Sommer.
Besonders freue ich mich auf die Beteiligung internationaler Fotografinnen und Fotografen aus dem Baltikum und Skandinavien, deren Arbeiten erstmals in Dortmund zu sehen sein werden. Als ich vor einigen Jahren das letzte Festival besuchte, beeindruckte mich die ungezwungene Atmosphäre, in der Kunstinteressierte und zufällige Passanten ins Gespräch kamen.
Die Veranstalter rechnen mit rund 35.000 Besuchern. Neben den Ausstellungen umfasst das Programm Workshops, Künstlergespräche und ein Symposium zu ethischen Fragen der Fotografie. «Wir möchten nicht nur zeigen, sondern auch diskutieren», so Schmitz. In Zeiten von KI-generierten Bildern und Fake News stellt sich die Frage: Kann ausgerechnet das vermeintliche Chaos der Fotografie neue Orientierung geben?