Bei Borussia Dortmund vollzieht sich derzeit eine leise, aber bemerkenswerte Entwicklung: Die Leihgabe Fabio Silva entwickelt sich zum effektiven Joker, dessen Wert für den Verein deutlich über seine vier Pflichtspieltore hinausgeht. Der 21-jährige Portugiese, der im Winter von den Wolverhampton Wanderers kam, zeigt Qualitäten, die man auf den ersten Blick übersehen könnte.
Der ehemalige 40-Millionen-Euro-Mann bringt etwas mit, was modernen Stürmern oft abgesprochen wird: echte Arbeitsmoral. Silva ist ständig in Bewegung, kreiert Räume und entlastet seine Mitspieler durch kluges Anlaufen. «Er ist ein intelligenter Angreifer, der versteht, dass Tore nur das Endprodukt einer Kette von Aktionen sind», erklärt BVB-Insider Michael Zorc. Besonders auffällig ist Silvas Pressing-Verhalten. Keine andere Offensivkraft bei Schwarzgelb leistet mehr Defensivarbeit pro Einsatzminute als der Portugiese.
Was Dortmund-Fans besonders freut: Silva funktioniert im System. Während er in Wolverhampton mit dem Druck seiner hohen Ablösesumme kämpfte, scheint er in Dortmund befreit. Die Statistiken bestätigen: Seine Expected-Goals-Rate übertrifft er aktuell deutlich – ein Zeichen für einen Stürmer in Topform. Dabei polarisiert er durchaus. Seine teils merkwürdige Körpersprache, gelegentliche Fehlpässe und theatralische Reaktionen sorgen für Diskussionen.
Letztlich stellt sich die Frage nach seiner Zukunft. Eine Kaufoption besitzt der BVB nicht, und Wolverhampton wird angesichts seiner Entwicklung kaum Interesse haben, ihn günstig ziehen zu lassen. Bis dahin bleibt Silva ein faszinierendes Beispiel dafür, wie ein Spieler fernab des medialen Scheinwerferlichts zum wertvollen Puzzleteil werden kann. In einer Zeit, in der Tore und Highlights die Wahrnehmung dominieren, erinnert er uns daran, dass Fußball auch von den unauffälligen Arbeitern lebt.