In Düsseldorf wächst der Unmut unter Fahrradfahrern. Die Landeshauptstadt ist im aktuellen ADFC-Fahrradklima-Test deutlich abgerutscht und landet nun auf Platz 11 von 26 Großstädten. Vor zwei Jahren belegte Düsseldorf noch den fünften Rang. Besonders die Verkehrsführung an Baustellen und die als unzureichend empfundene Breite der Radwege sorgen für Kritik. Etwa 1.500 Düsseldorfer nahmen an der bundesweiten Umfrage teil.
«An manchen Stellen fehlt einfach der Platz für alle Verkehrsteilnehmer», erklärt Verkehrsdezernent Jochen Kral. Die Stadt stehe vor der Herausforderung, begrenzten Raum gerecht aufzuteilen. Tatsächlich bemüht sich Düsseldorf um Verbesserungen. Seit 2020 wurden 21 Kilometer Radwege neu angelegt oder saniert. Der ADFC fordert jedoch mehr Tempo: «Viele Projekte dauern einfach zu lange», kritisiert Lerke Tyra, Vorsitzende des ADFC Düsseldorf.
Ich beobachte seit Jahren, wie die Stadt um den richtigen Weg in der Verkehrswende ringt. An der Corneliusstraße etwa wurde ein Protected Bike Lane eingerichtet – doch direkt nebenan auf der Graf-Adolf-Straße fehlt jede Radspur. Diese Uneinheitlichkeit spüren die Radfahrer täglich.
Die meisten Probleme sehen Düsseldorfs Radfahrer bei der Falschparker-Kontrolle und beim Sicherheitsgefühl. Positiv bewertet wurden hingegen die Erreichbarkeit des Stadtzentrums und das öffentliche Fahrradverleihsystem. Wird Düsseldorf seine ambitionierten Ziele als fahrradfreundliche Stadt erreichen? Der Stadtrat hat kürzlich weitere Investitionen beschlossen – doch ob das ausreicht, um im nächsten Fahrradklima-Test wieder aufzusteigen, bleibt fraglich.