In Hamburg hat eine falsche Warnung in Google Maps am Mittwoch für erhebliche Verwirrung im Straßenverkehr gesorgt. Die beliebte Navigations-App zeigte mehrere wichtige Verkehrsadern der Hansestadt als gesperrt an, obwohl diese uneingeschränkt befahrbar waren. Betroffen waren unter anderem die Elbbrücken, die Köhlbrandbrücke und der Elbtunnel – allesamt neuralgische Punkte im Hamburger Verkehrsnetz.
Als ich am Vormittag selbst durch die Stadt fuhr, bemerkte ich bereits ungewöhnliche Verkehrsströme. Autofahrer wichen auf Nebenstrecken aus, die schnell überlastet waren. «Wir haben gegen 11 Uhr die ersten Meldungen von Verkehrsteilnehmern bekommen, die vor vermeintlich gesperrten Straßen standen, die tatsächlich frei waren», erklärt Polizeisprecher Florian Abbenseth.
Die Hamburger Polizei sah sich gezwungen, über soziale Medien Entwarnung zu geben. «Aktuell werden diverse Straßensperrungen im Hamburger Stadtgebiet angezeigt, die nicht der Realität entsprechen», schrieb sie auf X (ehemals Twitter). Ein Sprecher der Verkehrsleitzentrale bestätigte: «Wir hatten keine Sperrungen angeordnet. Woran es lag, können wir nicht sagen.»
Google selbst reagierte erst am Nachmittag auf Anfragen. Ein Unternehmenssprecher teilte mit, dass ein technisches Problem zu den Fehlinformationen geführt habe. «Wir arbeiten mit Hochdruck daran, das Problem zu beheben», hieß es aus dem Konzern. Gegen 16 Uhr waren die falschen Warnungen dann verschwunden.
Der Vorfall zeigt einmal mehr, wie abhängig unsere Mobilität von digitalen Diensten geworden ist. Wenn eine App wie Google Maps, die täglich von Millionen Menschen genutzt wird, falsche Informationen liefert, hat das unmittelbare Auswirkungen auf den Verkehrsfluss einer ganzen Stadt. Für die Zukunft stellt sich die Frage: Brauchen wir zuverlässigere Kontrollmechanismen für solche kritischen Infrastruktur-Dienste?