Die Feuerwehr in Dortmund musste am Samstag zu einem Einsatz in die Innenstadt ausrücken, wo Rauch aus einem Dachstuhl gemeldet wurde. Was folgte, frustriert die Einsatzkräfte immer häufiger: In der Schillerstraße blockierten zahlreiche Falschparker den Weg der Rettungsfahrzeuge. Die Feuerwehrleute mussten ihre schweren Leitern und Ausrüstung mehrere hundert Meter zu Fuß zum Einsatzort tragen.
«Es ist ein zunehmendes Problem«, erklärt Feuerwehrsprecher André Lüddecke. «Bei diesem Einsatz hatten wir Glück – es handelte sich nur um angebranntes Essen und nicht um einen echten Brand.» Die Statistik gibt ihm recht: In Dortmund verzeichnete die Feuerwehr allein im vergangenen Jahr über 200 Fälle, in denen Falschparker Rettungswege blockierten.
Für die Einsatzkräfte bedeutet jede Verzögerung zusätzlichen Stress und wertvolle verlorene Zeit. «Im Notfall können Sekunden über Leben und Tod entscheiden«, so Lüddecke. Besonders in dicht bebauten Innenstadtbereichen mit ohnehin engen Straßen verschärft sich das Problem durch rücksichtsloses Parken.
In meinen fast zwanzig Jahren als Reporterin habe ich immer wieder miterlebt, wie Feuerwehrleute bei Einsätzen schwitzend und fluchend Schläuche über Gehwege ziehen mussten, weil die Zufahrt blockiert war. Besonders abends und nachts wird in Wohngebieten oft ohne Rücksicht auf Rettungswege geparkt.
Die Stadt Dortmund reagiert nun mit verstärkten Kontrollen. Bei Parkverstößen drohen Bußgelder zwischen 55 und 100 Euro. Bei direkter Behinderung von Rettungskräften können die Strafen deutlich höher ausfallen. «Letztlich geht es nicht ums Geld», betont Ordnungsamtsleiter Norbert Dahmen. «Es geht um das Bewusstsein, dass man durch falsches Parken im schlimmsten Fall Menschenleben gefährdet.»
Bleibt zu hoffen, dass diese Botschaft bei mehr Autofahrern ankommt, bevor es zu einer echten Katastrophe kommt. Oder wie es ein Feuerwehrmann am Einsatzort treffend formulierte: «Heute hatten wir Glück. Aber irgendwann haben wir es mal nicht.«