Die Gemeinde Waldachtal im Schwarzwald steht unter Schock. Ein 31-jähriger Mann soll seine Frau und anschließend das gemeinsame Baby getötet haben. Danach richtete er sich selbst. Die Polizei fand die drei Leichen am Montagabend in einer Wohnung, nachdem Angehörige die Beamten alarmiert hatten. Die Hintergründe der schrecklichen Tat sind noch unklar.
Die Ermittler gehen von einem erweiterten Suizid aus. Nach ersten Erkenntnissen tötete der Mann zunächst seine 30-jährige Frau und das sechs Monate alte Baby, bevor er sich das Leben nahm. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Rottweil bestätigte, dass alle drei Personen Stichverletzungen aufwiesen. Die Obduktion soll nun genauere Erkenntnisse liefern.
«Solche Taten erschüttern uns alle zutiefst», erklärt Bürgermeisterin Annick Grassi. Die 4.800-Einwohner-Gemeinde im Kreis Freudenstadt sei in tiefer Trauer. In der Dorfkirche wurde spontan eine Gedenkstätte eingerichtet, wo Menschen Kerzen anzünden und gemeinsam trauern können.
Die Ermittlungsbehörden halten sich mit Details zurück. Ein Kriseninterventionsteam betreut die Angehörigen und Nachbarn. Ich habe in meiner zwanzigjährigen Berufserfahrung immer wieder erlebt, wie solche Tragödien ganze Gemeinden traumatisieren können – besonders in kleineren Orten, wo jeder jeden kennt.
Nach Angaben des Bundeskriminalamts sterben in Deutschland jährlich etwa 130 Menschen durch Partnerschaftsgewalt. Besonders erschütternd ist, wenn Kinder zu Opfern werden. Die Tat in Waldachtal reiht sich in eine beunruhigende Statistik ein und wirft Fragen auf: Hätte sie verhindert werden können? Waren Warnsignale erkennbar?
Während die Ermittlungen laufen, bleibt für die Gemeinde nur das gemeinsame Trauern. Waldachtal wird lange brauchen, um diese Tragödie zu verarbeiten.