In Hamburg werden die Regeln für Ferienwohnungen deutlich strenger. Die Stadt verschärft ihren Kampf gegen die Zweckentfremdung von Wohnraum und erhöht die Bußgelder für illegale Vermietungen auf bis zu 500.000 Euro – eine Verfünffachung der bisherigen Höchststrafe. Die neue Regelung tritt bereits in dieser Woche in Kraft.
Die Behörde für Stadtentwicklung reagiert damit auf den angespannten Wohnungsmarkt. «Jede Wohnung, die als Ferienwohnung genutzt wird, fehlt auf dem regulären Wohnungsmarkt», erklärt Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD). Schätzungsweise 10.000 Hamburger Wohnungen werden aktuell über Plattformen wie Airbnb angeboten – ein Großteil davon ohne die erforderliche Genehmigung.
Ich beobachte seit Jahren, wie die Kurzzeitvermietung besonders in beliebten Vierteln wie St. Pauli oder dem Schanzenviertel den Wohnraum verknappt. Was vor zehn Jahren noch als harmlose Sharing Economy begann, hat sich zu einem echten Problem entwickelt.
Die neuen Regeln sehen neben höheren Strafen auch erweiterte Auskunftspflichten vor. Vermieter müssen künftig offenlegen, ob sie Wohnungen kurzzeitig vermieten. «Wir wollen eine Lenkungswirkung erzielen», betont ein Behördensprecher. Die Stadt hat bereits angekündigt, Kontrollen zu verstärken.
Mietervereine begrüßen die Verschärfung. Kritik kommt hingegen vom Eigentümerverband Haus & Grund: «Man bestraft die falschen», sagt Verbandschef Torsten Flomm. Viele private Vermieter seien auf die Zusatzeinnahmen angewiesen.
Was bedeutet das für Hamburg? Die Maßnahme könnte tatsächlich mehr Wohnraum freisetzen – oder aber die Vermietungen in die Illegalität drängen. Wie wirksam der Kampf gegen Ferienwohnungen wirklich ist, wird sich erst in den kommenden Monaten zeigen.