Am Flughafen Frankfurt hat die Bundespolizei einen 43-jährigen Mann verhaftet, nach dem europaweit gefahndet wurde. Der italienische Staatsbürger landete mit einer Maschine aus Casablanca und wollte über das Terminal 1 einreisen. Bei der Routinekontrolle stellten die Beamten fest: Gegen ihn lag ein europäischer Haftbefehl vor. Die italienischen Behörden suchen den Mann wegen mehrerer Drogendelikte.
Die Festnahme reiht sich in eine zunehmende Zahl von Fahndungserfolgen am größten deutschen Verkehrsflughafen ein. Allein im vergangenen Jahr wurden hier über 200 Personen aufgrund internationaler Haftbefehle festgenommen, wie die Bundespolizeidirektion Flughafen Frankfurt mitteilt. «Unser Drehkreuz ist nicht nur Tor zur Welt, sondern auch ein wichtiger Kontrollpunkt im europäischen Sicherheitsnetz», erklärt Polizeioberkommissar Stefan Walter.
Der Festgenommene wurde zunächst in die Arrestzellen der Bundespolizei am Flughafen gebracht. Nach meiner Beobachtung läuft das stets nach dem gleichen Muster ab: Die Beamten nehmen die Personalien auf, durchsuchen das Gepäck und informieren die ausstellende Behörde – in diesem Fall Italien – über den Fahndungserfolg.
Am nächsten Tag erfolgte die Vorführung beim Amtsgericht Frankfurt. Der Richter bestätigte den Haftbefehl und ordnete Auslieferungshaft an. Der Mann wartet nun in einer hessischen Justizvollzugsanstalt auf seine Überstellung nach Italien, wo ihm ein Strafverfahren droht. Die italienische Justiz wirft ihm vor, mit Kokain im großen Stil gehandelt zu haben.
Die internationale Zusammenarbeit bei Fahndungen nimmt stetig zu. Die digitale Vernetzung der Polizeibehörden macht es Straftätern immer schwerer, sich durch Grenzübertritte ihrer Verantwortung zu entziehen. Bleibt die Frage: Wie viele reisen trotzdem unerkannt ein? Ein Gedanke, der manche Reisende am Frankfurter Flughafen vielleicht nachdenklich stimmt.