In der Nacht zu Montag herrschte Ausnahmezustand im Klinikum Dortmund Nord. Um kurz nach Mitternacht löste die automatische Brandmeldeanlage aus – der Beginn eines Großeinsatzes, der die Feuerwehr über Stunden in Atem hielt. Der Grund: Kältemittel war im Keller ausgetreten und drohte, sich im Gebäude auszubreiten.
Als ich am frühen Morgen am Einsatzort eintraf, bot sich ein beeindruckendes Bild: Mehr als 100 Einsatzkräfte der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und des Technischen Hilfswerks koordinierten die Maßnahmen. „Die größte Herausforderung war die Sicherheit der Patientinnen und Patienten zu jedem Zeitpunkt zu gewährleisten», erklärte Einsatzleiter Dirk Aschenbrenner vor Ort. Besonders kritisch: Die betroffene Technikzentrale versorgt gleich mehrere Stationen des Krankenhauses.
Die Kältemittel-Leckage stellte die Rettungskräfte vor ein komplexes Problem. Solche Substanzen können in geschlossenen Räumen die Atemluft verdrängen und Sauerstoffmangel verursachen. „Wir mussten sofort handeln», berichtete eine Krankenpflegerin, die die nächtliche Aufregung miterlebte. „Die Zusammenarbeit zwischen Klinikpersonal und Feuerwehr hat erstaunlich gut funktioniert.»
Die Szenen erinnerten mich an einen ähnlichen Vorfall in München vor einigen Jahren, bei dem ich als junge Reporterin dabei war – nur dass diesmal niemand evakuiert werden musste. Ein Glück im Unglück.
Gegen Montagmorgen konnte Entwarnung gegeben werden. Die Feuerwehr hatte das Leck lokalisiert und abgedichtet. Der Klinikbetrieb läuft inzwischen wieder normal. Dieser Vorfall zeigt einmal mehr, wie anfällig kritische Infrastruktur sein kann – und wie wichtig gut trainierte Notfallteams sind. Was wäre gewesen, wenn die Technik nicht funktioniert hätte? Eine Frage, die uns alle zum Nachdenken bringen sollte.