In einer wegweisenden Entscheidung hat der Stuttgarter Gemeinderat gestern den Bau eines neuen Feuerwehrhauses im Stadtteil Münster beschlossen. Nach jahrelangem Ringen um die Finanzierung können die 48 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr endlich auf moderne Räumlichkeiten hoffen. Die veraltete Unterkunft aus den 1970er Jahren entspricht längst nicht mehr den heutigen Anforderungen.
Die Planungen sehen ein 830 Quadratmeter großes Gebäude mit drei Fahrzeugstellplätzen vor. «Dieser Neubau ist überfällig», erklärte Feuerwehrkommandant Martin Reuter bei der Vorstellung der Pläne. «Unsere Einsatzkräfte leisten jeden Tag Außerordentliches für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger, da sind zeitgemäße Arbeitsbedingungen das Mindeste.»
Mit 4,2 Millionen Euro fällt die Investition deutlich höher aus als ursprünglich veranschlagt. Die Kostensteigerung sei jedoch unvermeidbar gewesen, wie Baubürgermeister Peter Brenner betonte: «Wir haben die Pläne mehrfach überarbeitet, um den gestiegenen Materialkosten Rechnung zu tragen.»
Als ich vor zwei Jahren die alte Wache besichtigt habe, war der Handlungsbedarf offensichtlich: zu wenig Platz für moderne Einsatzfahrzeuge, keine getrennten Umkleiden für Frauen und Männer, veraltete Sanitäranlagen. Die Einsatzkräfte berichteten mir damals von ihren improvisierten Lösungen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten.
Mit dem Baubeginn wird im Frühjahr 2024 gerechnet, die Fertigstellung soll Ende 2025 erfolgen. Während der Bauzeit wird die Feuerwehr in Containern untergebracht. Für die Münsteraner Bevölkerung bedeutet dies besseren Brandschutz und schnellere Hilfe im Notfall. Doch die Frage bleibt: Warum musste es so lange dauern, bis die Stadt ihre Verantwortung für die Sicherheitsinfrastruktur wahrgenommen hat?