Der Himmel über der Düsseldorfer Rheinkirmes wurde gestern Abend von einem tragischen Vorfall überschattet. Um 22:15 Uhr explodierte während des Höhenfeuerwerks eine Batterie von Feuerwerkskörpern unkontrolliert in Richtung der Zuschauer. Sieben Menschen wurden verletzt, zwei davon schwer. Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen, die Staatsanwaltschaft prüft den Vorfall auf fahrlässige Körperverletzung.
«Es war wie ein Geschosshagel. Erst dachten wir an einen Teil der Show, bis die Leute anfingen zu schreien und wegzurennen», berichtet Augenzeugin Karin Müller (38). Laut Feuerwehrsprecher Thomas Weber wurden die Verletzten innerhalb von Minuten versorgt. Ein 42-jähriger Mann und eine 36-jährige Frau erlitten Verbrennungen zweiten Grades und befinden sich noch im Krankenhaus.
Wie die Polizei mitteilt, wurden die Büros der verantwortlichen Pyrotechnikfirma «Himmelsleuchten GmbH» aus Köln heute durchsucht. Das Unternehmen hatte erst vor zwei Monaten die behördliche Genehmigung für Großfeuerwerke erhalten. Geschäftsführer Michael Sommer äußerte sich betroffen: «Wir arbeiten vollumfänglich mit den Behörden zusammen und haben alle Materialien für die Untersuchung bereitgestellt.»
Nach meinen Beobachtungen bei früheren Großveranstaltungen in Baden-Württemberg wurden die Sicherheitsabstände bei Feuerwerken in den letzten Jahren immer wieder diskutiert – oft werden sie zu knapp bemessen. Die gesetzlichen Vorgaben reichen nicht immer aus, um bei allen Wetterbedingungen die Sicherheit zu garantieren.
Die Rheinkirmes läuft trotz des Vorfalls weiter, allerdings ohne weitere Feuerwerke. Bürgermeister Klaus-Peter Wagner kündigte eine Überprüfung aller Sicherheitskonzepte an: «Das hätte nicht passieren dürfen.» Der Vorfall wirft die Frage auf, ob unsere Feste ohne solche Spektakel auskommen können – oder ob wir bereit sind, für einen kurzen Moment der Faszination Risiken in Kauf zu nehmen.
Mehr Informationen zum aktuellen Stand der Ermittlungen gibt es beim Polizeipräsidium Düsseldorf.