Die Handball-Welt blickt gespannt nach Köln: Beim EHF Final Four am kommenden Wochenende könnte es erstmals seit 2014 wieder zu einem rein deutschen Finale kommen. Mit dem SC Magdeburg und den Füchsen Berlin haben gleich zwei Bundesliga-Schwergewichte den Sprung ins Halbfinale geschafft – ein deutliches Zeichen für die anhaltende Stärke der deutschen Liga im europäischen Vergleich.
Die Ausgangslage könnte kaum spannender sein. Der amtierende Champions-League-Sieger SC Magdeburg trifft am Samstag auf den polnischen Meister Industria Kielce, während die Füchse Berlin gegen den dänischen Vertreter Aalborg HB antreten müssen. «Wir haben die schwierigste Aufgabe erwischt», gibt Füchse-Trainer Jaron Siewert zu, dessen Team in dieser Saison bereits zwei Niederlagen gegen die Dänen hinnehmen musste.
Besonders brisant: Magdeburg und Berlin liefern sich auch in der Bundesliga ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen um die Meisterschaft. Ein mögliches direktes Aufeinandertreffen im Finale würde daher nicht nur den europäischen Titel, sondern auch wichtige psychologische Vorteile für den Bundesliga-Endspurt bedeuten. SCM-Coach Bennet Wiegert bleibt trotzdem fokussiert: «Erst müssen wir gegen Kielce bestehen, bevor wir an irgendetwas anderes denken können.»
Die Lanxess Arena wird mit über 20.000 Zuschauern ausverkauft sein – ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie sehr der Handball-Sport in Deutschland boomt. Nach den aufregenden Duellen bei der Heim-EM im Januar könnte das Final Four eine weitere Euphoriewelle auslösen. Die Frage ist nur: Werden wir am Sonntag tatsächlich einen deutschen Europacup-Sieger feiern? Oder sogar zwei deutsche Teams im Finale sehen? Die Chancen stehen so gut wie lange nicht mehr.