In einer unruhigen Nacht in Berlin-Reinickendorf wurden 36 Firmenfahrzeuge durch Feuer zerstört. Die Brandserie begann gegen 2:40 Uhr auf einem Gewerbegrundstück in der Roedernallee. Anwohner bemerkten die Flammen und alarmierten die Feuerwehr, die mit über 80 Einsatzkräften anrückte.
Die Bilder, die ich am Morgen sah, erinnerten an Szenen, die man sonst nur aus Konfliktgebieten kennt: ausgebrannte Fahrzeugwracks, verkohlte Metallgerippe und beißender Brandgeruch in der Luft. Laut Polizei handelt es sich hauptsächlich um Fahrzeuge eines Kurier- und Lieferdienstes. Der wirtschaftliche Schaden wird auf mehrere hunderttausend Euro geschätzt.
«Das war keine normale Brandentwicklung», erklärte ein Sprecher der Berliner Feuerwehr. Die schnelle Ausbreitung des Feuers auf so viele Fahrzeuge deute auf Brandstiftung hin. Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen, was auf einen möglichen politischen Hintergrund hinweist.
Für die betroffene Firma ist der Schaden existenzbedrohend. «Über Nacht haben wir unsere gesamte Flotte verloren», berichtet ein sichtlich erschütterter Mitarbeiter, der anonym bleiben möchte. Besonders in der ohnehin angespannten wirtschaftlichen Lage sei dieser Vorfall verheerend.
Die Häufung ähnlicher Vorfälle in Berlin gibt Anlass zur Sorge. Erst im März brannten 13 Fahrzeuge eines Telekommunikationsunternehmens in Lichtenberg. Die Sicherheitsbehörden prüfen Zusammenhänge zwischen den Brandserien und extremistischen Gruppierungen. Während die Ermittlungen laufen, bleibt die Verunsicherung bei Berliner Unternehmen spürbar.